Probleme mit dem 820er Chipsatz

20.04.2000

Während der 820er von Intel eigentlich für den teuren Rambus (RDRAM) entwickelt wurde, wurden Motherboards mit diesem Chipsatz laut Marktforscher IDC im ersten Quartel dieses Jahres zu 80 Prozent mit SDRAMs ausgeliefert. Doch jüngsten Meldungen zufolge arbeiten nicht alle SDRAMs mit dem 820-Chipsatz zusammen. Intel schiebt den Herstellern von Billigspeicherchips die Schuld in die Schuhe und behauptet, sie hätten an einer Komponente gespart. Dabei handelt es sich um eine Art EEPROM (Electronical Erasable Programmable Read only Memory), den so genannten Serial Presence Detector (SPD). Der enthält Informationen wie die Kapazität, Zugriffsgeschwindigkeit und Betriebsspannung sowie die Cas- und Row- beziehungsweise Spalten- und Zeilenzeiten des betreffenden Speichers. Fehlt der SPD oder ist er falsch programmiert, zeigt das Bios auf Intel-Motherboards an, dass kein RAM-Speicher vorhanden ist. Das ist Intels Version der Geschichte. Betroffen sein sollen die Speichermodule von vielen der mehr als 200 Anbietern.

Der Mitarbeiter eines SDRAM-Herstellers kauft diese Story Intel jedoch nicht ab. Ihm zufolge gibt es zu viele Systeme, die ohne SPD nicht laufen würden, so dass kein Hersteller es sich leisten könnte, diesen Baustein einfach wegzulassen. Er sieht das Problem viel mehr bei dem Bios, das mit dem Intel-820-Chipsatz kommt. Es gebe nun mal keinen Standard dafür, was der SPD beinhalten soll. "Wenn das Motherboard zu stark auf einen bestimmten Inhalt festgelegt ist, dann würde ich sagen, ist es der Fehler von dem Bios auf dem Motherboard."

Abgesehen davon sei dieses Prob-lem bei anderen Chipsätzen bisher noch nicht aufgetreten. Diesem Argument setzt Intel- Produkt-Manager Sunil Kumar entgegen, dass der beliebte aber veraltete BX-Chipsatz von Intel die betreffende Komponente nicht brauche. "In zukünftigen Plattformen wird sie aber ein Muss sein", so Kumar. (kh)

www.intel.com

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