Windows 10

Problemen gezielt auf die Spur kommen

12.06.2018
Von Thorsten Eggeling
Windows bringt eine umfangreiche Sammlung von Bordwerkzeugen mit, die Sie bei der Analyse des Systems unterstützen. Wenn das nicht ausreicht, helfen nützliche Freeware-Tools weiter.

Microsoft will es den Nutzern so einfach wie möglich machen. In der Regel soll Windows fast wartungsfrei laufen, sodass der Anwender nicht ständig mit dem System beschäftigt ist, sondern produktiv damit arbeiten kann. Auf der anderen Seite ist Windows auch relativ komplex. Das System läuft auf unterschiedlichster Hardware mit Treibern von diversen Herstellern. Software stammt von allen möglichen Anbietern, und die Programme können Fehler enthalten, die sich auf die Stabilität des gesamten Systems auswirken.

Windows ist außerdem ein beliebtes Ziel für Schadsoftware. Gelangt diese unbemerkt auf den Rechner, sind die Folgen kaum abzuschätzen. Antivirensoftware bietet jedoch oft nur Schutz vor bereits bekannten Bedrohungen. Wenn sich Windows ungewöhnlich verhält, sollten Sie daher prüfen, ob verdächtige Programme auf Ihrem PC laufen (Punkte 2 und 3).

Windows bietet standardmäßig mehrere Tools, mit denen sich das System analysieren lässt. Sie können beispielsweise ermitteln, welche Prozesse eine übermäßige Systemauslastung verursachen, was für Dienste laufen und welche Fehler aufgetreten sind. Bei Bedarf lässt sich Windows auf einen früheren Zustand zurücksetzen, oder Sie können nach fehlerhaften Treiber-Updates wieder den vorherigen Treiber aktivieren. Einige Aufgaben lassen sich jedoch mit zusätzlichen Tools besser erledigen.

Der berüchtigte Bluescreen deutet immer auf Hardware-Fehler hin. Entfernen Sie das zuletzt installierte Gerät oder machen Sie Treiber-Updates rückgängig.
Der berüchtigte Bluescreen deutet immer auf Hardware-Fehler hin. Entfernen Sie das zuletzt installierte Gerät oder machen Sie Treiber-Updates rückgängig.

1. Die gründliche Analyse steht vor der Reparatur

Welche Probleme Windows auch bereitet, zuerst gilt es immer, die möglichen Ursachen zu ermitteln. Das ist zugegebenermaßen oft nicht ganz einfach, weil Windows manchmal nichtssagende Fehlermeldungen ausgibt, aber andererseits auch etliche Fehler protokolliert, obwohl gar kein Problem vorliegt.

Hardwarefehler: Eine wichtige Unterscheidung ist die Art der Fehlermeldung. Bei einem Bluescreen, also einem Windows-Absturz mit blauem Bildschirm, liegt immer ein Hardwarefehler vor. Die Meldung im Bluescreen weist meist auf den verantwortlichen Treiber hin, enthält aber oft auch nur allgemeine Fehlermeldungen wie „IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL“ oder „DRIVER_POWER_STATE_FAILURE“. Sollte der Bluescreen nur kurz erscheinen und danach Windows neu starten, sodass Sie die Meldung nicht lesen können, gehen Sie so vor: Drücken Sie die Tastenkombination Win-Pause, klicken Sie auf „Erweiterte Systemeinstellungen“ und dann unter „Starten und Wiederherstellen“ auf „Einstellungen“. Entfernen Sie das Häkchen vor „Automatischen Neustart durchführen“, und klicken Sie auf „OK“.

Die allgemeine Regel bei Bluescreens lautet: Entfernen Sie die zuletzt installierte Hardware und den zugehörigen Treiber oder stellen Sie den vorherigen Treiber wieder her (Punkt 7). Durchforsten Sie außerdem das Windows-Ereignisprotokoll nach hilfreichen Hinweisen. Dazu rufen Sie die Ereignisanzeige auf (siehe Tabelle auf dieser Seite), und suchen unter „Windows Protokolle“ nach Fehlermeldungen.

Sollten Bluescreens sporadisch oder unter höherer Last auftreten, prüfen Sie den CPU-Lüfter. Wenn der Prozessor nicht ausreichend gekühlt wird, etwa weil der Lüfter verschmutzt ist, kann das System abstürzen.

Eine weitere Ursache kann ein defektes RAM-Modul sein. In diesem Fall untersuchen Sie den Hauptspeicher (Punkt 7).

Siehe auch: Fünf hilfreiche Tipps & Tricks für Windows 10

Softwarefehler: Einen anderen Typ Fehlermeldung bekommen Sie zu Gesicht, wenn eine Anwendung abstürzt. Der Meldungstext erscheint in einem Fenster, Windows läuft aber in der Regel ungestört weiter. Manchmal bringen zerstörte Informationen in einer Datei die Anwendung zum Absturz. Das tritt häufig bei Word-Dokumenten, aber auch bei Videodateien auf. Manchmal lassen sich die betroffenen Dateien reparieren. Aber auch hier kann eine übermäßige Belastung des Systems die Ursache sein. Programme reagieren nicht mehr oder stürzen ab, wenn der Prozessor voll ausgelastet ist oder kaum noch Hauptspeicher zur Verfügung steht.

Im Überblick: Die wichtigsten Windows Standardtools

Name

Beschreibung

System

Aufruf

Seite

Task-Manager

Liefert Infos zu laufenden Prozessen und ermöglicht deren Verwaltung

Windows 7, 8.1, 10

Strg-Shift-Esc oder Win-R, taskmgr

29

Ressourcenmonitor

Zeigt die Auslastung von CPU, Festplatte und Netzwerk

Windows 7, 8.1, 10

Win-R, resmon

30

Systemkonfiguration

Windows-Startverhalten ändern, Dienste abschalten

Windows 7, 8.1, 10

Win-R, msconfig

Geräte-Manager

Hardware- und Treiberverwaltung

Windows 7, 8.1, 10

Win-R, devmgmt.msc

33

Systeminformationen

Infos zu System und Hardwarekomponenten

Windows 7, 8.1, 10

Win-R, msinfo32

Ereignisanzeige

Zeigt Protokolleinträge von Windows und Anwendungen

Windows 7, 8.1, 10

Win-R, eventvwr.msc

29

2. Laufende Programme und Dienste untersuchen

Windows startet automatisch etliche Dienste im Hintergrund, die beispielsweise für Netzwerkfreigaben oder das automatische Windows-Update zuständig sind. Dazu kommen meist mehrere Autostartprogramme, die etwa verfügbare Software-Updates prüfen, die Konfiguration von Maus oder Grafikkarte ermöglichen oder über die sich die Oberfläche der Antivirensoftware aufrufen lässt. Diese Programme zeigen sich oft im Infobereich der Taskleiste neben der Uhr.

In der Ereignisanzeige sehen Sie meist zahlreiche Fehlereinträge. Viele davon sind harmlos, einige liefern aber sinnvolle Hinweise. Für weitere Infos suchen Sie im Internet nach dem Fehlercode.
In der Ereignisanzeige sehen Sie meist zahlreiche Fehlereinträge. Viele davon sind harmlos, einige liefern aber sinnvolle Hinweise. Für weitere Infos suchen Sie im Internet nach dem Fehlercode.

Was auf dem PC gerade läuft, sagt Ihnen der Task-Manager. Sie rufen ihn am einfachsten über die Tastenkombination Strg-Shift-Esc auf. Alternativ drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen taskmgr ein und bestätigen mit „OK“ (siehe Tabelle).

Unter Windows 8.1 und 10 zeigt der Task-Manager zuerst nur einige der aktiven Anwendungen. Nach einem Klick auf „Mehr Details“ erscheint eine erweiterte Oberfläche wie bei Windows 7. Auf der Registerkarte „Prozesse“ sehen Sie die laufenden Programme. Per Klick auf den Spaltenkopf „CPU“ sortieren Sie die Liste nach der Prozessorauslastung. In der Regel zeigt Ihnen der Task-Manager dann in der ersten Zeile den „Leerlaufprozess“ und bei „CPU“ etwa 90 bis 95 Prozent. Dabei handelt es sich um die verfügbare beziehungsweise nicht genutzte CPU-Leistung. Sind einige Anwendungen gestartet, erzeugen diese CPU-Last – entsprechend sinkt der Wert bei „Leerlaufprozess“.

Sie können die Liste per Klick auf den Spaltenkopf „Arbeitsspeicher“ auch nach Hauptspeicherbelegung sortieren.

Programme, die dauerhaft eine hohe Prozessorauslastung verursachen und/oder sehr viel Hauptspeicher benötigen, bremsen das gesamte System aus. Der Task-Manager zeigt Ihnen jedoch nur eine Momentaufnahme. Beobachten Sie daher die Anzeige im Task-Manager über einen längeren Zeitraum sowie direkt nach einem Windows-Neustart. Eine Antiviren-Software beispielsweise benötigt sehr viel CPU-Leistung und Hauptspeicher, wenn sie gerade die Festplatte untersucht.

Auf der Registerkarte „Details“ zeigt Ihnen der Task-Manager die aktiven Programme. Der „Leerlaufprozess“ steht für die verfügbare CPU-Kapazität.
Auf der Registerkarte „Details“ zeigt Ihnen der Task-Manager die aktiven Programme. Der „Leerlaufprozess“ steht für die verfügbare CPU-Kapazität.

Unbekannte Prozesse: Nicht immer ist auf den ersten Blick zu erkennen, welchen Zweck ein laufendes Programm erfüllt. Manchmal gibt die Spalte „Beschreibung“ Hinweise. Wenn Sie es genauer wissen wollen, wählen Sie im Kontextmenü der gewünschten Zeile „Eigenschaften“. Auf der Registerkarte „Details“ lässt sich beispielsweise der Hersteller ermitteln. Ist auf der Registerkarte „Digitale Signaturen“ ein Eintrag zu finden, können Sie sich über die Schaltfläche „Details“ weitere Informationen anzeigen lassen. Alleine die Existenz einer Signatur deutet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen seriösen Ursprung hin. Lassen sich auf diesem Weg keine eindeutigen Informationen in Erfahrung bringen, hilft eine Suche nach dem Namen der ausführbaren Datei im Internet weiter. Das geht allerdings einfacher über den Process Explorer (Punkt 3).

Weitere Funktionen des Task-Managers: Auf der Registerkarte „Leistung“ sehen Sie grafische Darstellungen für CPU-und RAM-Auslastung. Unter Windows 7 ist die Anzeige recht spartanisch und zeigt nur einfache Diagramme und Informationen etwa zur Speicherbelegung und der Anzahl der laufenden Prozesse. Bei Windows 8.1 und 10 hat Microsoft die Darstellung aufgepeppt. Sie sehen jetzt auch die Taktfrequenz des Prozessors, und über die Leiste am linken Rand rufen Sie Diagramme für die Datenträger und das Netzwerk ab. Das CPU-Diagramm zeigt standardmäßig eine zusammengefasste Ansicht aller Prozessorkerne. Wenn Sie Diagramme für jeden einzelnen Kern sehen wollen, klicken Sie im Kontextmenü auf „Diagramm ändern in -> Logische Prozessoren“. Das CPU-Diagramm kann dabei helfen, ungewöhnliche Belastungen über einen längeren Zeitraum zu entdecken. Der Ressourcenmonitor bietet dafür aber weitergehende Möglichkeiten (Punkt 4).

Unter Windows 8.1 und 10 zeigt der Task-Manager auch die Registerkarte „Autostart“. Sie sehen hier, welche Programme Windows automatisch startet, und in der Spalte „Startauswirkungen“, wie sehr das System dadurch belastet wird. Was nicht nötig ist, können Sie über den Kontextmenüpunkt „Deaktivieren“ abschalten und so das System beschleunigen. Windows-7-Nutzer bearbeiten die Autostarteinträge über das Tool Msconfig auf der Registerkarte „Systemstart“. Eine Alternative mit mehr Funktionen für alle Windows-Systeme bietet das Tool Autoruns.

Unter Windows 8.1 und 10 informieren im Task-Manager ansprechende Diagramme über die Prozessorlast, und Sie sehen auch die maximale Taktfrequenz der CPU.
Unter Windows 8.1 und 10 informieren im Task-Manager ansprechende Diagramme über die Prozessorlast, und Sie sehen auch die maximale Taktfrequenz der CPU.

Die Registerkarte „Dienste“ liefert Ihnen Informationen zu den Windows-Dienstanwendungen. Bei Bedarf lassen sich Dienste über das Kontextmenü starten, anhalten oder neu starten. Informieren Sie sich aber vorher über die genaue Funktion eines Dienstes, damit Sie nichts abschalten, was für die Funktion von Windows notwendig ist.

Lesen Sie auch: 25 Windows-10-Hacks

3. Besserer Ersatz für den Task-Manager in Windows

Der Process Explorer von Microsoft-Sysinternals bietet mehr Funktionen als der Task-Manager in Windows. Sie können das Tool über das Windows System Control Center (WSCC) herunterladen und starten.

Durch farbige Unterlegungen zeigt Ihnen Process Explorer, was gerade auf dem PC vor sich geht. So leuchten etwa gerade erst gestartete Prozesse grün und solche, die beendet werden, rot auf. Gehen Sie im Menü auf „Options -> Configure Colors“. Das Fenster zeigt Ihnen eine Farblegende, und Sie können die Zuordnungen bei Bedarf ändern. Darüber hinaus lässt sich für jeden Prozess ermitteln, auf welche Dateien und Registryschlüssel er gerade zugreift. Sie aktivieren und deaktivieren diese Ansicht mit der Tastenkombination Strg-L.

Der Process Explorer liefert umfassende Informationen zu den laufenden Prozessen. Die Einbindung von Virustotal ist beim Aufspüren von Schadsoftware hilfreich. Das Scanergebnis wird in einer eigenen Spalte dargestellt.
Der Process Explorer liefert umfassende Informationen zu den laufenden Prozessen. Die Einbindung von Virustotal ist beim Aufspüren von Schadsoftware hilfreich. Das Scanergebnis wird in einer eigenen Spalte dargestellt.

Die Baumansicht ist bei vielen laufenden Programmen nicht gerade übersichtlich. Um eine Anwendung zu finden, klicken Sie in der Symbolleiste auf das Icon mit dem Fadenkreuz, halten die linke Maustaste gedrückt, bewegen das Fadenkreuz auf das Fenster der gewünschten Anwendung und lassen die Maustaste los. Der zugehörige Prozess wird dann in der Baumansicht aktiviert. Ein anderer Weg führt über das Menü „Find -> Find Handle or DLL“. Tippen Sie den Namen einer Anwendung beziehungsweise eines Prozesses ein, und klicken Sie auf „Search“. Klicken Sie auf eine Zeile im Suchergebnis, um in der Baumansicht zum Eintrag für diesen Prozess zu navigieren.

Gehen Sie im Kontextmenü eines Prozesses auf „Properties“. Auf den Registerkarten „Performance“ und „Performance Graph“ erhalten Sie eine Übersicht mit den CPU-und Speicher-Aktivitäten. Die Registerkarte „TCP/IP“ zeigt Ihnen, auf welche Netzwerkressourcen eine Anwendung gerade zugreift.

Unbekannte Prozesse: Wenn Ihnen ein Prozess verdächtig vorkommt, gehen Sie im Kontextmenü der Zeile auf „Search Online“. Process Explorer öffnet dann ein Browserfenster mit einer Suche nach dem Namen beziehungsweise der ausgeführten EXE-Datei. Meist zeigt das Suchergebnis Seiten von www.file.net und anderen Online-Datenbanken, die Informationen zu Windows-Programmen sammeln. Sie erfahren hier, zu welcher Anwendung eine EXE-Datei gehört und ob es sich dabei um Schadsoftware handeln kann.

Besteht ein Verdacht, gehen Sie im Kontextmenü auf „Check Virustotal“. Beim ersten Aufruf öffnet sich die Webseite von www.virustotal.com mit den Nutzungsbedingungen; diese müssen Sie im Meldungsfenster des Process Explorers mit „Ja“ bestätigen. Sie können auch alle laufenden Prozesse prüfen lassen, indem Sie bei „Options -> VirusTotal.com -> Check Virustotal.com“ ein Häkchen setzen. In der Spalte „VirusTotal“ sehen Sie das Ergebnis des Virenscans. Steht bei einem Prozess „0/57“ können Sie die Datei mit hoher Wahrscheinlichkeit als unbedenklich ansehen. Erscheint „1/57“, hat einer von 57 Virenscannern bedenkliche Software gemeldet. Mit einem Klick auf das Virustotal-Ergebnis öffnen Sie den Prüfbericht im Browser. Haben nur ein oder zwei Virenscanner Auffälligkeiten gemeldet, können Sie von einer fälschlichen Einordnung durch die Suchheuristik ausgehen. Sind es mehr, könnte es sich um Schadsoftware handeln. In diesem Fall klicken Sie auf der Virustotal-Webseite auf den Link „Verhaltens-Informationen“ oder „Kommentare“, um mehr über die geprüfte Datei zu erfahren. Im Zweifelsfall sollten Sie das betroffene Programm deinstallieren und mit einer aktuellen Antivirensoftware das System einer gründlichen Überprüfung unterziehen.

Der Ressourcenmonitor zeigt Dienstnamen ausführlicher an als der Task-Manager. Dadurch finden Sie schnell eine Erklärung etwa für die Systembelastung durch Svchost.exe. Im Beispiel ist „wuauserv“ der Schuldige.
Der Ressourcenmonitor zeigt Dienstnamen ausführlicher an als der Task-Manager. Dadurch finden Sie schnell eine Erklärung etwa für die Systembelastung durch Svchost.exe. Im Beispiel ist „wuauserv“ der Schuldige.

Tipp: Wenn Sie den Process Explorer dauerhaft statt des Windows Task-Managers verwenden wollen, gehen Sie im Menü auf „Options -> Replace Taskmanager“. Sie können das Programm dann bequem über die Tastenkombination Strg-Shift-Esc starten. Um die Änderung wieder rückgängig zu machen, rufen Sie den Menüpunkt erneut auf.

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4. Detaillierte Untersuchungen mit dem Ressourcenmonitor

Task-Manager und Process Explorer eignen sich zur ersten Übersicht; der Ressourcenmonitor erlaubt eine weitergehende Analyse. Sie rufen das Tool über den Task-Manager und den Link „Ressourcenmonitor öffnen“ auf der Registerkarte „Leistung“ auf (Windows 7: Schaltfläche „Ressourcenmonitor“). Für den direkten Start drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen resmonein und klicken auf „OK“.

Die Grafiken auf allen Registerkarten zeigen den Verlauf über die letzten 60 Sekunden an. Sie enthalten eine blaue und grüne Kurve, die aber jeweils etwas anderes bedeutet. Bei den CPU-Diagrammen symbolisiert die blaue Linie die Taktfrequenz. Liegt die Linie bei 100 Prozent, läuft der Prozessor mit maximaler Taktfrequenz. Sinkt die Systemauslastung, wirken die Stromsparmechanismen aktueller CPUs, die Taktfrequenz kann reduziert werden und die blaue Linie zeigt geringere Werte. Die grüne Linie ist wichtiger, denn sie steht für die momentane CPU-Auslastung in Prozent. Bei den Graphen für Datenträger und Netzwerk passt der Ressourcenmonitor die Skalierung dagegen dynamisch an. Maximale Ausschläge der grünen Linie sind relativ zum Wert rechts oben über dem Diagramm zu verstehen. Steht bei „Datenträger“ beispielsweise „100 KB/s“, passiert auf der Festplatte gerade nicht viel, obwohl die starken Ausschläge der grünen Linie auf etwas anderes hindeuten. Wenn Sie testweise eine Datei kopieren, sehen Sie, dass sich die Skalierung des Diagramms auf „100 MB/s“ ändert. Für die Bewertung des PCs ist hier die blaue Linie wichtiger, denn sie entspricht der prozentualen Auslastung.

Wenn Windows nicht rund läuft, deaktivieren Sie über das Tool Msconfig testweise Dienste und Autostart-Programme, die Probleme verursachen können.
Wenn Windows nicht rund läuft, deaktivieren Sie über das Tool Msconfig testweise Dienste und Autostart-Programme, die Probleme verursachen können.

Der Ressourcenmonitor zeigt anders als der Task-Manager detaillierter an, welche Prozesse den PC gerade besonders beschäftigen. Dafür ein Beispiel: Der Dienst Svchost.exe ist für mehrere Dienste verantwortlich und taucht daher auch mehrfach in der Prozessliste auf. Wechseln Sie im Ressourcenmonitor auf die Registerkarte „CPU“, und sortieren Sie die Liste per Klick auf den Spaltenkopf nach Namen („Abbild“) oder CPU-Last. Klicken Sie den Svchost.exe-Eintrag an, der gerade viel Prozessorleistung benötigt, und setzen Sie ein Häkchen davor. In der Liste unter „Dienste“ sehen Sie, was genau das System stark belastet. Das kann beispielsweise der Dienst Wuauserv sein, der für Windows-Updates zuständig ist. Der zugehörige Abbild-Name lautet in diesem Fall „svchost.exe (netsvc)“. Um das Problem für den Moment zu beseitigen, stoppen Sie in unserem Beispiel den Dienst Wuauserv über den Kontextmenüpunkt „Dienst beenden“. Sie können dann erst einmal wieder die volle Leistung des PCs nutzen.

Starten Sie Windows neu und prüfen Sie, ob das Problem weiterhin besteht. Sollte das der Fall sein, holen Sie im Ressourcenmonitor über den Kontextmenüpunkt „Online suchen“ des betroffenen Dienstes weiter Informationen ein. Folgen Sie dann aber nur Empfehlungen aus sicheren Quellen. Manchmal sind im Suchergebnis Anbieter zu finden, die schnelle PC-Reparaturen mit einem Klick versprechen. Die Tools enthalten aber oft Schadsoftware. Laden Sie nur Tools von Microsoft oder von anderen als sicher geltenden Webseiten herunter.

5. Windows-Probleme durch Minimalkonfiguration erkennen

Die meisten Windows-Probleme werden durch Fehlfunktionen von Treibern, Programmen oder Diensten verursacht, die Sie nachträglich auf dem PC installieren. Über das Tool Msconfig lässt sich Windows für einen Start mit weniger Fremdsoftware konfigurieren. Sie können sich so an die Ursache herantasten. Starten Sie das Tool über die Tastenkombination Win-R und die Eingabemsconfig. Gehen Sie auf die Registerkarte „Allgemein“ und aktivieren Sie die Option „Diagnosesystemstart“. Klicken Sie auf „OK“, und starten Sie den Computer nach Aufforderung neu. Treten auch jetzt noch Fehler auf, hilft es wahrscheinlich nur, die Windows-Systemdateien auf den Originalzustand zurückzusetzen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.

Sollte jetzt jedoch alles fehlerfrei laufen, liegt das Problem nicht im Kernsystem. Wählen Sie in Msconfig die Option „Benutzerdefinierter Systemstart“ und entfernen Sie die Häkchen vor „Systemdienste laden“ und „Systemstartelemente laden“. Damit deaktivieren Sie alle Dienste und Autostart-Einträge, die nicht standardmäßig zu Windows gehören. Starten Sie Windows neu. Sind die Probleme danach verschwunden, liegt der Fehler bei einem der deaktivierten Dienste oder Autostart-Programmen. Rufen Sie erneut Msconfig auf, setzen Sie das Häkchen vor „Systemdienste laden“ und starten Sie Windows neu. Tritt das Problem weiter auf, ist ein Dienst die Ursache, andernfalls ein Autostartprogramm („Systemstartelemente“). Zur weiteren Eingrenzung gehen Sie in Msconfig auf die Registerkarte „Dienste“, setzen ein Häkchen vor „Alle Microsoft Dienste ausblenden“ und klicken auf „Alle deaktivieren“. Aktivieren Sie einen Dienst nach dem anderen in der Liste und starten Sie Windows jeweils neu. Wenn der Fehler wieder auftritt, haben Sie den Schuldigen gefunden. Ist ein Autostartprogramm der Verursacher, verfahren Sie bei Windows 7 auf der Registerkarte „Systemstart“ entsprechend. Nutzer von Windows 8.1 oder 10 klicken hier auf „Task-Manager öffnen“ und deaktivieren das Autostartprogramm über das Kontextmenü.

Autostart ausmisten:Msconfig beziehungsweise der Task-Manager berücksichtigen nicht alle Autostartprogramme. Das Sysinternals-Tool Autoruns (siehe Kasten) zeigt Ihnen dagegen alles an, was Windows automatisch startet. Klicken Sie auf „Options -> Hide Microsoft Entries“, um die Anzeige auf Programme einzuschränken, die nicht von Microsoft stammen. Deaktivieren Sie alles, was für Sie entbehrlich ist oder was Sie nur selten nutzen. Windows ist dann nach einem Neustart schneller einsatzbereit. Wie beim Process Explorer beschrieben (Punkt 3), können Sie auch in Autoruns Informationen zu Programmen über den Kontextmenüpunkt „Search Online“ ermitteln oder über „Check Virustotal“ einen Virencheck durchführen.

6. Besserer Schutz der Privatsphäre dank Firewall

Mithilfe des kostenlosen Tools Windows 10 Firewall Control legen Sie mit wenigen Mausklicks Regeln für ausgehende Verbindungen fest. Damit unterbinden Sie, dass Programme „nach Hause telefonieren“.
Mithilfe des kostenlosen Tools Windows 10 Firewall Control legen Sie mit wenigen Mausklicks Regeln für ausgehende Verbindungen fest. Damit unterbinden Sie, dass Programme „nach Hause telefonieren“.

Die Windows-Firewall schützt Ihren PC vor unberechtigten Zugriffen aus dem Internet. Das gilt jedoch nur für eingehende Verbindungen, ansonsten dürfen alle Programme nach Belieben Daten in das Internet versenden. Über die Systemsteuerung lassen sich nach Klicks auf „Windows-Firewall“ und „Erweiterte Einstellungen“ auch Regeln für ausgehende Verbindungen festlegen. Die Konfiguration ist jedoch relativ kompliziert, und bei Fehlern legen Sie Internetanwendungen schnell versehentlich lahm. Das Tool Windows 10 Firewall Control erleichtert die Konfiguration. Sie müssen die portable Version nur entpacken und starten. Das Programm meldet sich jedes Mal, wenn eine Anwendung auf das Internet zugreifen will. Wählen Sie unter „Apply permissions“ den Eintrag „Disable all“, wenn Sie den Zugang verweigern wollen. Andernfalls wählen Sie „Enable all“. Klicken Sie auf „Apply“, um die Einstellung dauerhaft zu übernehmen, oder auf „Apply once“, wenn die Einstellung für die aktuelle Sitzung gelten soll.

7. Hardware untersuchen und Probleme beseitigen

Das Tool zeigt Ihnen die Temperaturen von CPU und Festplatten, die aktuellen Versorgungsspannungen der Hauptplatine und die Lüfterdrehzahl an.
Das Tool zeigt Ihnen die Temperaturen von CPU und Festplatten, die aktuellen Versorgungsspannungen der Hauptplatine und die Lüfterdrehzahl an.

Sollte ein Gerät nach der Installation eines neuen Treibers Probleme verursachen, führt der erste Weg zum Geräte-Manager. Suchen Sie in der Baumansicht nach dem Gerät, wählen Sie im Kontextmenü „Eigenschaften“, gehen Sie auf die Registerkarte „Treiber“ und klicken Sie auf „Vorherige Treiber“. Bestätigen Sie die Meldung mit „Ja“.

Wenn Sie wissen wollen, welche Hardware in Ihrem PC steckt, verwenden Sie das Windows-Tool Msinfo32. Es zeigt Ihnen teilweise auch den Hersteller der Komponenten an – wichtig für die Treibersuche. Viel mehr hat Windows für die Hardware-Analyse nicht zu bieten.

Hier helfen Freeware-Tools weiter: Ausführliche Informationen zu Prozessor, RAM und Hauptplatine liefert CPU-Z. Crystaldiskinfo prüft die Gesundheit der Festplatten, und Hwmonitor zeigt Ihnen die Temperaturen von Prozessor und Festplatte an. Mit Crystaldiskmark prüfen Sie die Geschwindigkeit von Laufwerken, mit Furmark die Leistung der Grafikkarte. Wenn Sie Fehler in einem RAM-Modul vermuten, verwenden Sie Memtest86+ für einen Test. Mit Prime 95 stellen Sie fest, ob der Prozessor auch bei hoher Dauerbelastung weiter stabil läuft. Wenn nicht, reinigen oder ersetzen Sie den CPU-Lüfter.

Toolsammlung: Windows System Control Center

Das englischsprachige, portable Tool Windows System Control Center (WSCC) bietet eine einheitliche Oberfläche für zahlreiche Systemtools. Beim ersten Start erscheint das Fenster „Options“. Bestätigen Sie die Voreinstellungen einfach per Klick auf „OK“. Danach wählen Sie im Fenster „Software Sources“ die Toolquellen ab, die Sie nicht verwenden wollen. Wir empfehlen, alles zu installieren. Bestätigen Sie mit „OK“ und in den nächsten Fenstern mit „Yes“ beziehungsweise „OK“. Danach klicken Sie auf „Install“ und „Yes“. Nach dem Download der Tools steuern Sie die gewünschte Kategorie über die Navigation am linken Rand des Fensters an. Unter „Sysinternals“ finden Sie Tools wie Autoruns, Prozess Explorer und Process Monitor, bei „Nirsoft Utilities“ gibt es beispielsweise Bluescreenview und Disksmartview. Über das Eingabefeld rechts oben im Fenster lässt sich die Liste aller Programme filtern, sodass Sie das gewünschte Tool schnell finden. Häufig genutzte Tools nehmen Sie über den Kontextmenüeintrag „Add to Favorites“ in die Favoriten auf.

Alle Tools aus diesen Rubriken sind portabel. Das gewünschte Programm lässt sich daher auch direkt etwa aus dem WSCC-Unterverzeichnis „Sysinternals Suite“ starten.

Nach einem Klick auf „Windows“ sehen Sie eine Liste mit Windows-Standardtools wie „Resource Monitor“ und „Task Manager“. Der Start über WSCC geht bequemer, weil Sie sich dann nicht die Tastenkombinationen beziehungsweise Namen der Microsoft-Tools merken müssen.

Lesen Sie auch: Redstone 5 - Das nächste Windows-Update im Überblick

WSCC liefert zu jedem Tool eine kurze Beschreibung und zeigt teilweise die Schaltfläche „?“ auf der rechten Seite der Zeile an. Darüber rufen Sie weiterführende Informationen auf. Sie starten ein Tool über die zugehörige Schaltfläche. Wenn es sich um ein Programm für die Kommandozeile handelt, erscheint das Fenster „Console“. Hinter „Parameters“ können Sie Optionen für das Tool eintippen.

Hinweis: Beim Download geben einige Virenscanner Warnungen aus oder blockieren die Dateien. Dabei handelt es sich um Falschmeldungen basierend auf der Heuristik, wie sie häufig bei systemnahen Tools auftreten.

Quelle: PC-WELT

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