Produktpalette der "mobile Pentiums" wird nahezu komplett ersetzt

28.01.1999

MÜNCHEN: Kaum ist die Jahreswende vollzogen, holt Intel zu einer massiven Produktoffensive im Bereich der Prozessoren für mobile PCs aus. Mit nicht weniger als sieben neuen CPU-Varianten will der Chipgigant tragbaren Computern leistungsmäßig auf die Sprünge helfen.Die Marktanalysten bei Dataquest gehen in ihrer jüngsten Studie von einem 18prozentigen Wachstum des weltweiten Notebook-Absatzes bis zum Jahr 2001 aus. "Wir glauben, daß die Steigerungsraten noch höher sein werden als vorhergesagt", gibt sich Reiner Kreplin, Marketing-Manager für Mobile Computing bei der Intel GmbH in Feldkirchen, zuversichtlich. Der Manager geht davon aus, daß sich die Lücke zwischen tragbaren und stationären Geräten durch die verbesserten "Mobile-Pentium"-Prozessoren schließen wird, so daß der Anwender in naher Zukunft zum gleichen Preis einen in puncto Leistung dem Desktop-PC ebenbürtigen Laptop erwerben kann. Als Grundlage für seine optimistische Haltung nennt der Intel-Mann die verbesserten Formfaktoren durch immer dünner und leichter werdende Geräte unter zwei Kilogramm und, durch Angebote unter 2.000 Mark, den Gewinn neuer Kundenschichten wie etwa Studenten und preisorientierte Verbraucher.

Celeron nun auch Portabel

Nachdem der "Celeron"-Prozessor anfangs nicht gerade mit Lorbeeren überschüttet wurde, machen sich die "nachgebesserten" Varianten nach Angaben von Intel nun recht ordentlich im Desktop-Markt. Zeit also für die Startfreigabe im Mobile-Segment: In den Versionen mit 266 und 300 Megahertz zu Preisen von 172 und 253 Dollar (jeweils ab 1.000 Stück) sollen die kleinen Rechenkünstler im preissensitiven Markt der Einsteiger-Notebooks eingesetzt werden.

Leistungsmäßig dem 300er-Celeron ebenbürtig soll der schon bekannte Pentium-II-Chip mit 266 MHz sein. "Für uns ist es bei gleicher Leistung nur logisch, beide Produkte auch zum selben Preis anzubieten", erklärt Kreplin. Der 266er ist nun mit der Zusatzbezeichung "PE" versehen, was für "Processor Enhanced" steht. Der bei der neuen Variante auf der CPU integrierte Level-2-Cache soll dem Chip zu "fünf bis sieben Prozent mehr Leistung" verhelfen. Der schnellere Bruder, "300PE", schlägt mit 387 Dollar zu Buche.

Nach oben abgerundet wird das Produktportfolio durch die mobilen Pentium-II-Varianten mit 333- und 366-MHz-Taktung (532 und 762 Dollar) für professionelle Anwendungen. Alle neuen Prozessortypen sollen ab Ende Januar verfügbar sein.

Mehr Leistung auch für MMX-Plattformen

Trotz aller Innovationen denkt der Chiphersteller auch an ältere PC-Generationen und bietet ab sofort einen Pentium-MMX-Prozessor für Notebooks mit 300 MHz an. Das Produkt (bisheriger Codename "Tillermook") zielt auf vorhandene Pentium-MMX-Plattformen und Neuentwicklungen im Bereich der Mini-Notebooks.

Im zweiten Halbjahr 1999 sollen dann weitere, leistungsfähigere Celeron-Versionen folgen und der "Coppermine" mit 100-MHz-Front-Side-Bus-Technik für Notebooks eingeführt werden. (akl)

Fastenkur: In das neue "Ball Grid Array"-Gehäuse (BGA) packt Intel noch mehr Leistung pro Quadratzentimeter.

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