Produkttest der Woche: Die 10 besten USB-Sticks

26.01.2007
Von Christian Helmiss

Tempo: Glauben Sie keiner Herstellerangabe

Auch die Angaben zur Geschwindigkeit auf der Verpackung und in den Webshops sind keine verlässlichen Daten. Und Aussagen wie "Datenübertragung mit bis zu 480 Mbit/s" (also 60 MB/s) wie bei den getesteten Modellen von Pearl oder Sharkoon können Sie komplett vergessen. Diese Angabe ist zwar sachlich richtig, sie bezieht sich aber nicht auf das Tempo, das Sie erwarten können, wenn Sie Daten auf den USB-Stick speichern, sondern auf die theoretische Bandbreite der USB-2.0-Hi-Speed-Verbindung, also die Schnittstellengeschwindigkeit.
Finden Sie eine Geschwindigkeitsangabe in MB/s, ist sie meist auch nur ein ungefährer Anhaltspunkt dafür, zu welcher Tempoklasse des USB-Stick gehört. Nur selten treffen die Angaben zu oder sind in der Praxis sogar höher - wie etwa beim Transcend Jetflash 180 4 GB: Auf der Verpackung steht, dass er Daten mit 10 bis 12 MB/s lesen könne und beim Schreiben auf 8 MB/s käme – im Test ermittelten wir jeweils 12,5 MB/s. Die Abweichungen waren zuweilen gravierender: Die PNY-Verpackung spricht von 29 MB/s Lesetempo, im Test erreichte der USB-Stick nur 24 MB/s. Und der Sharkoon-USB-Stick soll laut Alternates Onlineshop 5 MB/s schreiben können – an unserem Test-PC war er nur halb so schnell.

Bei der Datenrate gibt es drei Tempobereiche: Die Superflotten, die Mittelklasse und die Einstiegsmodelle (siehe Diagramm). Letztere sind die besonders günstigen USB-Sticks. Zwischen Mittelklasse und Oberklasse besteht vom Preis her praktisch kein Unterschied mehr – sie müssen sich vor dem Kauf in unabhängigen Tests wie diesem hier informieren, wenn Sie sichergehen wollen, ein besonders flottes Modell zu erwischen.

Ebenso verhält es sich bei den Zugriffszeiten: Sie sind übrigens in erster Linie dafür verantwortlich, wie hoch die Geschwindigkeit ist, wenn Sie USB-Anwendungen laufen lassen, weil hier sehr oft auf den USB-Stick zugegriffen wird - die Datenübertragungsraten sind hingegen vor allem beim Kopieren großer Datenmengen wichtig. Beim Lesen erreichten die meisten Testkandidaten sehr gute Ergebnisse, nur das günstige A-Data-Modell konnte sich nicht mit unserem Testrechner anfreunden. Fast alle Sticks waren auch für Windows Vistas Readyboost-Beschleunigung geeignet.

Wollen Sie Anwendungen wie "Spurlos Surfen" oder Windows Vistas Readyboost-Beschleunigung nutzen, sollten Sie einen USB-Stick verwenden, der auch besonders kurze Zugriffszeiten beim Schreiben besitzt. Im Diagramm sehen Sie die Zeiten gegenübergestellt, die die Testkandidaten in einem selbstentwickelten Benchmark-Programm erreichten. Auch hier sind wieder deutliche Unterschiede zwischen den besonders günstigen und den höherwertigen Modellen zu sehen.

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