Projektleiter geht

14.10.1999

Seit über zwölf Jahren sind Sie bei der Messe München. Sie haben die Systems und die Systec aus der Taufe gehoben und organisierten die anderen Elektronikmessen wie die Electronica beispielsweise. Was bewerten Sie als Ihren größten Erfolg in dieser Zeit?KICK: Die Systems. Daß wir da den jährlichen Rhythmus einführen konnten, beispielsweise. Oder auch die Integration der ganzen Foren in diese Messe. Ich denke, wir hatten da eine ganze Fülle von guten, innovativen Ideen, die wir auch umsetzen konnten. Und besonders hat mich natürlich der Umzug auf das neue Messegelände vor zwei Jahren gefreut. Da ist die Messe um 45 Prozent gewachsen! Eine Quote, die noch keine andere Messe in so kurzer Zeit erreicht hat. Daß das alles so geklappt hat, verdanke ich auch dem guten Team, mit dem ich hier arbeiten durfte.

Das klingt ja alles nach eitel Sonnenschein. Warum gehen Sie dann?

KICK: Das Leben besteht ja nicht nur aus einem Unternehmen. Nach zwölf Jahren kann man dann schon wechseln. Bis Ende des Jahres bin ich ja noch bei der Messe München angestellt, und zum neuen Jahr weiß ich dann auch, wofür ich mich beruflich entscheide. Ich könnte mir durchaus vorstellen, in die Industrie zu wechseln.

Sehr viele Aufstiegsmöglichkeiten bietet Ihnen die Messe ja tatsächlich nicht mehr. Schwingt da nicht auch ein bißchen Frust mit in der Entscheidung, daß Sie als Projektleiter nicht Mitglied der Geschäftsleitung waren?

KICK: Nein, überhaupt nicht! Ich will die aktuelle Systems noch zu einem guten Abschluß bringen und habe meiner Ansicht nach mein persönliches Ziel, der Messe genügend Stabilität zu verleihen, erreicht. Jetzt reizen mich einfach andere Ziele.

Die Systems hat bis heute den entscheidenden Durchbruch zu einem internationalen Ereignis nicht geschafft. Viele Hersteller beurteilen sie gar noch als Regionalmesse. Stimmt Sie das nicht unzufrieden?

KICK: Wir arbeiten daran. Ich denke, für so etwas braucht man einfach Geduld. Wir haben das Einzugsgebiet kontinuierlich erweitert. Jetzt haben wir beispielsweise auch erstmals ein "Fokusland" eingeführt. In diesem Fall ist es Österreich. Das wird sich noch alles entwickeln... (du)

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