ProSiebenSat.1 prüft Verkauf der Produktionssparte - Spiegel

29.04.2007

HAMBURG (Dow Jones)--Wenige Monate nach dem Verkauf an die Finanzinvestoren KKR und Permira geht der TV-Konzern ProSiebenSat.1 einem Bericht des "Spiegel" zufolge auf Sparkurs. Der Münchner Senderverbund prüfe den Verkauf seiner Produktionssparte mit gut tausend Mitarbeitern, berichtet das Magazin unter Berufung auf mehrere konzernnahe Personen. Betroffen wäre damit rund ein Drittel der Gesamtbelegschaft.

Eine Handvoll Interessenten sei gezielt angesprochen worden, dazu zählten dem Vernehmen nach vor allem Technikkonzerne wie Thomson, IBM und Siemens, die bereits den technischen Service für TV-Sender wie BBC oder CNN übernommen haben. Eine Sprecherin von ProSiebenSat.1 wollte dies nicht kommentieren.

Zu der Sparte gehören die Senderstudios, Datenverarbeitung und technische Verbreitung der Kanäle. Überlegungen zu einem Verkauf gab es bereits in der Vergangenheit. Doch selbst dem US-Investor Haim Saban war die Auslagerung zu heikel, nicht zuletzt weil zu der Tochter auch sensible Firmenteile gehören. Ausschlaggebend für den erneuten Anlauf dürfte weniger die Hoffnung auf hohe Erlöse sein als der Versuch, die Kosten für die rund tausend Mitarbeiter aus der Bilanz zu streichen, schreibt der "Spiegel".

Die ProSiebenSat.1-Produktion erzielt in erster Linie durch Geschäft mit den Konzernsendern einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz, so Insider. Der jüngste Plan zum Verkauf stehe im Zusammenhang mit der angepeilten Fusion des Konzerns mit der TV-Gruppe SBS, über die aber noch nicht entschieden sei. Noch werde geprüft, unter welchen Bedingungen ein Verkauf sinnvoll sei.

Webseite: http://www.spiegel.de

DJG/nas

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