ProSiebenSat.1 rutscht im 1.Quartal in Verlustzone

08.05.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die ProSiebenSat.1 Media AG, Unterföhring, ist im ersten Quartal trotz eines Umsatzzuwachses in die Verlustzone gerutscht. Der Fehlbetrag in den Monaten zwischen Januar und März habe bei 7,9 Mio EUR gelegen, teilte das Medienunternehmen am Donnerstag mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte ProSiebenSat.1 noch einen Gewinn von 40,6 Mio EUR erzielt. Damit sank der Jahresüberschuss im Berichtszeitraum um 119%.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die ProSiebenSat.1 Media AG, Unterföhring, ist im ersten Quartal trotz eines Umsatzzuwachses in die Verlustzone gerutscht. Der Fehlbetrag in den Monaten zwischen Januar und März habe bei 7,9 Mio EUR gelegen, teilte das Medienunternehmen am Donnerstag mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte ProSiebenSat.1 noch einen Gewinn von 40,6 Mio EUR erzielt. Damit sank der Jahresüberschuss im Berichtszeitraum um 119%.

Ansonsten brachte die Veröffentlichung des Erstquartalsergebnisses keine großen Überraschungen, da ProSiebenSat.1 die bereits Ende April veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen weitgehend bestätigte. So wies das Unternehmen einen Umsatzzuwachs von 45,5% auf 729,1 (501,2) Mio EUR und ein um 7,8% höheres bereinigtes EBITDA von 84,8 (82) Mio EUR aus.

Dabei habe ProSiebenSat.1 allerdings von der Erstkonsolidierung der Mitte 2007 übernommenen SBS Broadcasting Group profitiert. Auf Pro-forma-Basis sanken die Einnahmen hingegen um 2% und das EBITDA um 25% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Das im MDAX notierte Unternehmen machte vor allem Unsicherheiten infolge des neuen Verkaufsmodells für Werbezeiten für den Gewinnrückgang verantwortlich. Denn dieses Modell, das Ende 2007 nach einem Verfahren des Bundeskartellamts eingeführt worden war, habe zu einer rückläufigen Entwicklung der Werbeeinnahmen geführt. Zum anderen hätten mit zeitlicher Verzögerung auch die Auswirkungen der Quotenschwäche von Sat.1 im Jahr 2007 die Entwicklung belastet.

Im Bereich Free-TV in der deutschsprachigen Region, der Löwenanteil ist dabei der deutsche Markt, fiel der Umsatz im Zeitraum Januar bis März um 4,9% auf 417,1 (438,6) Mio EUR, das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag um 22,4% unter dem Vorjahresquartal bei 54,8 (70,6) Mio EUR.

Die mehrheitlich im Besitz der Beteiligungsbeteiligunggesellschaften KKR und Permira befindliche Senderkette hatte bereits im April einen Aktionsplan in Kraft gesetzt. Das Verkaufsmodell für den deutschen Markt sei angepasst worden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Das Unternehmen zeigte sich zuversichtlich, mit dem angepassten Modell im zweiten Halbjahr Marktanteile zurückzugewinnen, hieß es seinerzeit.

Darüber hinaus entschloss sich das Unternehmen, die deutsche Werbeverkaufsorganisation zu restrukturieren, um dem deutschen Markt nach der Veränderung des Verkaufsmodells besser gerecht zu werden und das Unternehmen besser für die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung zu positionieren.

Gleichwohl dürften nach Einschätzung von ProSiebenSat.1 die vom Bundeskartellamt verfügten Änderungen bei der Werbezeitvermarktung auch die Entwicklung im laufenden Quartal belasten. Aus diesem Grund hat die Senderkette beschlossen, einen Kostensenkungsplan von 70 Mio EUR im Vergleich zum ursprünglich geplanten Budget für 2008 umzusetzen.

Die Einsparungen sollen dabei aus einer Verringerung der Vertriebs- und Verwaltungskosten und einer optimierten Nutzung des existierenden Programmvermögens erzielt werden. Die Senderkette will aber weiterhin in die Entwicklung neuer Programme investieren. ProSiebenSat.1 erwartet, im Gesamtjahr 2008 ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessern zu können.

Webseite: http://www.prosiebensat1.de -Von Peter Herkenhoff und Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 116, peter.herkenhoff@dowjones.com DJG/phe/ncs/jhe

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