Prozessor-Markt ist wie leergefegt

20.01.2000

Als "erbärmlich" bezeichnet Walter Patejdl die aktuelle Lage im Prozessor-Markt. "Intel hat in der Distribution massive Versorgungsprobleme", erklärt der Leiter der Business-Unit Components von Peacock. "Die Allokation betrifft mehr oder weniger alle Produkte." Selbst im Graumarkt beschränken sich die Aktivitäten auf ein Minimum. Da es generell keine Ware gibt, sind auch hier keine Dumping-Preise möglich. Alternativen zum Pentium III sind rar. "Intel wird nach wie vor hochgradig akzeptiert, daher können andere Hersteller nicht so schnell einspringen", sagt Patejdl.

Der Athlon wird zwar in der Fachpresse hoch gelobt, doch ein Verkaufsschlager ist die CPU bisher nicht. Bis dato fehlte es vor allem an passenden Motherboards. Erst mit der Verfügbarkeit von Platinen mit Vias KX133-Chipsatz wird sich der Absatz verbessern. Dass Intel durchaus Respekt vor AMD hat, zeigt sich darin, dass der Marktführer von seiner üblichen Strategie abweicht, nur verfügbare Produkte anzukündigen. Die neuen Coppermine-Modelle mit 750 und 800 MHz sind im Markt quasi nicht erhältlich. Die zum 24. Januar geplante Preissenkung dürfte für den Fachhandel keine großen Auswirkungen haben, denn eine bessere Verfügbarkeit wird damit auch nicht erreicht. Allerdings will Intel dadurch den Pentium III 600 zum neuen Mainstream-Standard erheben. Eine Ausdünnung der überaus breiten Produktpalette ist an sich nicht verkehrt. Aber die "kleinsten" Prozessoren sind auch die gefragtesten. (kfr)

www.intel.de

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