Prozessoren

21.01.1999

FELDKIRCHEN: Die nächste Mikroprozessor-Generation von Intel wird die Markenbezeichnung "Pentium III" tragen. Die neuen CPUs mit dem ehemaligen Codenamen "Katmai" sollen noch im Laufe des ersten Quartals 1999 auf den Markt gebracht werden.Damit hatte keiner gerechnet: Selbst zur Überraschung vieler Distributoren beginnt Intel das Jahr nicht nur mit der Einführung einer neuen Prozessorgeneration, der Hersteller gibt dem Kind auch einen neuen Markennamen. Der bisher unter dem Codenamen "Katmai" bekannte Chip kommt als "Pentium III" auf den Markt. Augenscheinlichste Neuerung ist der erweiterte 3D-Befehlssatz, der vor allem Grafikanwendungen beschleunigen und laut Intel multimediale Anwendungen im Internet noch realitätsgetreuer machen soll. Die ersten Modelle sind mit 450 und 500 MHz getaktet. In der Branche wird der 26. Februar als Starttermin gehandelt. Unternehmenssprecher Heiner Genzken wollte dies gegenüber ComputerPartner allerdings nicht bestätigen.

Pentium III soll ab März verfügbar sein

Neben dem bisherigen PII wird auch der "Xeon" befördert. Der "Pentium III Xeon" Prozessor soll zukünftig das Marktsegment der Server und Workstations abdecken. Dieser Chip war bisher unter dem Namen "Tanner" bekannt. Marktbeaobachter rechnen mit ersten Stückzahlen zur Cebit in Hannover. Der PIII Xeon wird mit einer Taktfrequenz von 500 MHz und größer auf den Markt kommen. Der Hersteller plant Versionen mit 1 und 2 MB Level2-Cache.

"Der Name Pentium-III-Prozessor baut auf eine der bekanntesten Markenbezeichnungen weltweit auf", schreibt Intel in seiner jüngsten Mitteilung. "Der neue Markenname vermittelt das höchstmögliche PC-Erlebnis und steht für die nächste Generation des Internets." Vollmundige Aussagen ist der Fachhandel von Intel gewöhnt.

Fakt ist, daß der PIII keine großen Neuerungen bietet. "Die paar neuen Befehle, sind nicht der große Hit", erklärt ein Motherboard-Hersteller unverblümt. Kritiker sehen in dieser Namensänderung vielmehr den Versuch, den bisherigen Pentium II aus dem Sog des Celeron zu befreien. Dem deutschen Fachhandel kann das im Prinzip nur recht sein, denn gerade hierzulande hatte es Intels Low-Cost-Version besonders schwer.

Die Strategie des Herstellers ist zumindest auf dem Papier wieder entflochten. Mit dem Sockel-370-Celeron bedient das Unternehmen den Einstiegsbereich, der Pentium III ist für den Desktop- und Performance-Markt zuständig und der Xeon, wie gehabt für das Enterprise-Segment. Für den Celeron im Slot-Format gibt es laut Aussage der Distributoren keine Lieferzusagen über das erste Quartal 1999 hinaus. Alles deutet darauf hin, daß in Zukunft nur noch die Sockelform geführt wird.

Preislich liegen zwischen Intel und AMD Welten

Etwas länger können Wiederverkäufer mit dem Pentium II rechnen. Der hohe Einstiegspreis des PIII läßt eine direkte Ablöse nicht zu. In Tausender-Stückzahlen kostet der Pentium III 450 zirka 530 Dollar und der 500er in etwa 766 Dollar. Im Vergleich dazu sehen die neuen Chips von AMD fast wie Schnäppchen aus. Der K6-3 soll zunächst für 269 (400 MHz) und 389 Dollar (450 MHz) auf den Markt kommen. Als Einführungspreis des AMD K7 600 werden derzeit 550 Dollar gehandelt. (kfr)

Die Nachfolge des Pentium II ist geklärt. Er wird schlicht und einfach Pentium III heißen. Ein paar neue Befehlssätze sind aber so ziemlich alles, was Intel an Neuerungen zu bieten hat.

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