Prozessoren: Taktfrequenz und Preis bleiben dominante Faktoren

02.03.2000
Zwar konnte AMD im vergangenen Jahr mit dem "Athlon"-Prozessor Boden gutmachen, trotzdem führt kein Weg an Intel vorbei, wenn es um CPUs geht. Via und Neuling Transmeta möchten gerne ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Vergabe der ersten Plätze geht. ComputerPartner sagt Ihnen, welche Prozessoren im Laufe des Jahres zu erwarten sind.

Der Prozessormarkt wird auch in diesem Jahr von zwei wesentlichen Merkmalen beherrscht werden: der Taktfrequenz und dem Preis. Der Kampf zwischen David AMD und Goliath Intel wird sich weiter fortsetzen. Advanced Micro Devices konnte sich mit dem Athlon, trotz anfänglichen Unterstützungsschwierigkeiten seitens der Motherboard-Hersteller die seit Jahren beste Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Jahr 2000 schaffen. Trotzdem ist und bleibt Intel der Dominator im CPU-Markt. Zum Vergleich: AMD verkaufte im vierten Quartal 1999 weltweit schätzungsweise 800.000 Athlon-Einheiten. Intel brachte im gleichen Zeitraum etwa zwölf Millionen "Pentium-III"-Chips unters Volk.

AMD lässt sich aber nicht unterkriegen und gibt weiter Gas: Nach eigenen Angaben will das Unternehmen in Kürze die volle Produktionskapazität seiner Fabriken den Athlons und deren Nachfolgern widmen, der "K6" hat damit ab dem zweiten Quartal ausgedient (siehe Prozessor-Fahrplan 2000).

Sockel-Chaos hält an

1996 war es für Händler und Endkunden völlig egal, welche Hauptplatinen ihr Rechner aufwies, denn alle Prozessoren passten in den Sockel7. Derzeit gibt es fünf verschiedene Steckvarianten, zu denen sich im Verlauf des Jahres noch einmal vier neue hinzugesellen. Somit will der Wareneinkauf bei diesen Komponenten wohl überlegt sein, um nicht schnell auf unverkäuflicher Altware sitzen zu bleiben.

Etabliert sich Transmeta?

Spannend wird, ob der von Microsoft-Mitbegründer Paul Allen und Linux-Vater Linus Torvalds gegründete Neuling Transmeta einen Fuß in die Türe bekommt. Mit dem "Crusoe"-Prozessor will das Unternehmen im Notebook- und Handheld-Bereich ordentlich Kasse machen. Angeblich befinden sich bereits einige namhafte Notebook-Fabrikanten aus Taiwan in Verhandlung mit der US-Firma. Auch wollen die Hersteller die Technologie ersetzen, um den durch sinkende Margen strauchelnden PC-Markt in Asien wieder anzuschieben.

Ähnlich wie Transmeta konzentriert sich Via mit der im vergangenen Jahr von National Semiconductor eingekauften Cyrix-Produktion auf das Low-Cost-Segment und verfügt so über eine passende Ergänzung zur eigenen Chipsatz-Produkt-Range. Jedoch wird der Markt von Kennern als kaum ertragbringend eingestuft.

Aber auch Intel ist im neuen Millennium nicht sorgenfrei. So steht die langerwartete Veröffentlichung des 64-Bit-Prozessors "Itanium" im dritten Quartal unter einem schlechten Stern. Nach Ansicht von Marktexperten werden viele Anwender lieber auf den ein halbes Jahr später folgenden "Mc Kinley"-Chip warten. Ein gravierender Nachteil des Itanium sei, dass er heutige 32-Bit-Software erheblich langsamer abarbeitet als aktuell erhältliche 32-Bit-CPUs. (akl)

www.amd.com/germany

www.intel.de

www.transmeta.com

www.via.com.tw

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