PSB auf Expansionskurs, Horn & Görwitz stösst Geschäftsbereich Büroeinrichtung ab

10.08.1998

FRANKFURT/BERLIN: Die auf der Systems '97 angekündigte "Deutsche Systemhaus AG", ein Zusammenschluß von fünf Systemhäusern, sollte auch für die Horn & Görwitz GmbH & Co und die PSB AG zur neuen Heimat werden. Kurze Zeit später jedoch stiegen beide aus dem Verbund aus - und zogen ihre Geschäfte alleine durch.Voll durchgestartet ist nach dem Rückzug aus der Systemhaus AG die Frankfurter PSB AG, die mit einer neuen Unternehmensform ihre eigenen Wege geht. "Wir wollten uns mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft von den vielen 50.000-Mark-Unternehmen abgrenzen, die sich am Markt tummeln", begründet Vorstandschef Hans-Ulrich Niedner den Schritt. Zudem sei das Unternehmen damit offener für Mitarbeiterbeteiligungsmodelle. Ein weiterer Grund für die AG: "Vielleicht gehen wir in zwei bis drei Jahre an die Börse", sagt Niedner und fügt hinzu: "Im Gegensatz zu anderen Systemhäusern sind wir nicht auf der Suche nach institutionellen Anlegern."

Im Moment sind die Hessen in erster Linie damit beschäftigt, neue Niederlassungen zu gründen. Mit Marl, Wiesbaden und seit vergangener Woche Hamburg ist das Systemhaus in dieser Richtung schon gut unterwegs - weitere Niederlassungen sind laut Niedner in Planung. Entsprechend der regionalen Ausdehnung glaubt der PSB-Chef auch an einen beachtlichen Umsatzsprung: Während PSB 1997 noch 32 Millionen Mark eingenommen hat, schwebt Niedner in diesem Jahr ein Umsatz zwischen 45 und 50 Millionen Mark vor.

Etwas weniger rasant ging es derweil bei Horn & Görwitz in Berlin zu. Das Familienunternehmen ist dem heimischen Markt treu geblieben - und das soll nach den Worten von Geschäftsführer Wolfgang-Michael Görwitz auch so bleiben.

Ausgelagert wurde bei Horn & Görwitz mittlerweile der Bereich Büroeinrichtungen - ein wichtiger Schritt, wie Görwitz meint: "Durch die Auslagerung brauchen wir nun keinen Spagat mehr zwischen Büroeinrichtung und High-tech zu machen." Die Trennung von diesem Unternehmensbereich bewirkte allerdings einen Umsatzrückgang von rund 25 Prozent: Während der Umsatz 1997 noch bei 73,5 Millionen Mark lag, werde er heuer etwa 54 Millionen Mark betragen, so Görwitz. Einig sind sich beide Unternehmen, was das Scheitern der Systemhaus AG betrifft: "Es fehlte einfach eine einheitliche Geschäftspolitik", lautet der Tenor. Und Görwitz ergänzt: "Wir hatten das Gefühl, nicht dazu zu passen." (sn)

PSB-Chef Hans-Ulrich Niedner (oben) und Horn & Görwitz-Geschäftsführer Wolfgang-Michael Görwitz gingen nach dem Ausstieg aus der "Deutschen Systemhaus AG" ihre eigenen Wege.

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