Public Displays: Elektronische Schaufenster für Werbung und Infos (Teil 1)

19.11.2007
Starre Anzeige- oder Werbetafeln werden zunehmend durch Public Displays ersetzt. Diese müssen sich im 24/7-Stunden-Betrieb bewähren und sind entsprechend teuer. Der Fachhandel kann durch das als "Digital Signage" bezeichnete Thema in zweierlei Hinsicht profitieren: durch Absatzförderung am eigenen POS oder den Einstieg in ein margenträchtiges neues Geschäftsfeld.
Mit 103 Zoll Bilddiagonale ist dieses Plasma-Display von Panasonic größer als die meisten Poster.
Mit 103 Zoll Bilddiagonale ist dieses Plasma-Display von Panasonic größer als die meisten Poster.

Starre Anzeige- oder Werbetafeln werden zunehmend durch Public Displays ersetzt. Diese müssen sich im 24/7-Stunden-Betrieb bewähren und sind entsprechend teuer.

Der Fachhandel kann durch das als "Digital Signage" bezeichnete Thema in zweierlei Hinsicht profitieren: durch Absatzförderung am eigenen POS oder den Einstieg in ein margenträchtiges neues Geschäftsfeld. Hier der erste Teil des umfassenden Artikels zu dem Thema, der zweite Teil folgt mit dem nächsten Montags-Newsletter von CE-Business am 26. November 2007.

Spätestens seit der Fußball-WM 2006 sind großformatige Displays zum Magneten für Menschenmengen geworden. Nicht nur Hotels, Kaufhäuser und Supermärkte, sondern auch immer mehr Fachhandelsgeschäfte nutzen solche "elektronischen Schaufenster" für die eigene Werbung.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Gegensatz zu starren Plakaten kann die "Digital Signage", zu Deutsch digitale Beschilderung, im Ladengeschäft auch als "Retail Signage" bezeichnet, mit einem Großbildschirm oder im kleineren Umfang auch Projektor ständig aktualisiert werden.

So lässt sich beispielsweise in den Abendstunden, wenn erfahrungsgemäß die Kundenschicht wechselt, eine andere Werbung zeigen als um die Mittagszeit. Und ein Film oder eine Animation ist wie geschaffen dafür, dem Kunden eine neue IT-Technologie zu vermitteln.

In der Werbung eingesetzt, können Public Displays den Umsatz deutlich steigern. Die Manfred Gebauer GmbH beispielsweise hat in zwei ihrer Edeka-Märkte in Göppingen zwölf Sony-Plasmabildschirme installiert. "Wir konnten auf diese Weise beispielsweise den Abverkauf von Spargel um 30 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren steigern", erzählt Geschäftsführer Manfred Gebauer.

Nun muss für Grafikkarten und Barebones nicht das Gleiche gelten wie für Spargel, doch das Prinzip ist identisch. So ist es kein Wunder, dass der – wenn auch kleine – Markt stark wächst. Taiwans Market Intelligence Center (MIC) rechnet für 2007 mit dem weltweiten Verkauf von 980.000 solcher großformatigen Displays nach 650.000 im Vorjahr. 2010 sollen es weltweit 3,34 Millionen sein. Die Zahlen betreffen Flachbildschirme mit einer Diagonalen von mindestens 29 Zoll.

Public Displays eröffnen dem IT-Fachhandel gleich zwei Chancen: Der Einsatz dieser Geräte als eigene Werbeplattform bringt mehr Umsätze, und – noch wichtiger – Systemhäuser können durch das Angebot und die Implementierung dieser Produkte völlig neue Zielgruppen erschließen.

Neue Geschäftsfelder, neue Zielgruppen

Mit der Verbreitung von Digital Signage entsteht gerade ein neuer Markt für redaktionelle, grafische und technische Dienstleistungen. Der Handel mit Public Displays bedeutet weit mehr als nur den Verkauf von Hardware. Vielfach umfasst er auch Software, Netzwerktechnik und Installationsdienste. Aber auch für die Gestaltung eines professionellen Werbeauftritts ist spezielles Know-how gefragt, ebenso wie für die Produktion eines Werbespots.

"Zu Digital Signage gehört viel mehr als nur Hardware, es beginnt damit, dem Kunden ein Konzept vorzustellen, das aus Planung, Installation und Wartung besteht", erklärt Daniel Guggolz, European Product Marketing Manager von Richardson Electronics Division ACT Kern. Das Unternehmen berät Händler und Großmärkte rund um Lösungen im Bereich Digital Signage.

"Für die Content-Erstellung arbeiten wir mit Partnern zusammen, die uns die Inhalte nach Kundenwunsch erstellen. Größere Kunden haben Marketingabteilungen, die den Content zur Verfügung stellen. "Ist die Anlage installiert, werden die Werbebotschaften über Narrowcasting an die einzelnen Clients gesendet und auf dem Bildschirm dargestellt. Narrowcasting ist die gezielte Übertragung von Daten, Informationen und Programmen an einen ausgewählten Benutzerkreis."

Der Produktmanager schätzt die Entwicklung des Einsatzes von Public Displays positiv ein: "Zwar verhält sich der Markt in Deutschland im Vergleich zu England, Frankreich oder USA noch sehr konservativ, was Digital Signage angeht. Doch die Nachfrage steigt sichtbar."

Der zweite Teil des Artikels über Digital Signage und Public Displays folgt wie angekündigt mit dem nächsten Montags-Newsletter von CE-Business am 26. November 2007. (Katja Leonhardt/kh)

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