Public Displays: Elektronische Schaufenster für Werbung und Infos (Teil 2)

26.11.2007
Im zweiten Teil des Artikels über Public Displays und Digital Signage geht es um das Einspielen der Inhalte und Lösungen verschiedener Anbieter. Mehr zu dem Thema lesen Sie auch in der Print-Ausgabe 49/07 von ChannelPartner.

Im zweiten Teil des Artikels über Public Displays und Digital Signage geht es um das Einspielen der Inhalte und Lösungen verschiedener Anbieter. Mehr zu dem Thema lesen Sie auch in der Print-Ausgabe 49/07 von ChannelPartner.

Einspielen der Inhalte

Bei einer digitalen Werbeplattform fällt zunächst der Bildschirm ins Auge der allein reicht aber noch lange nicht, um den Kunden aktuelle Inhalte zu präsentieren. Eine einfache Lösung besteht aus einem Videobildschirm, auf dem Bilder von einem Computer, einem DVD-Player oder einem anderen Speichermedium gezeigt werden. In größeren Firmen werden die zentral erstellten Inhalte über ein lokales Netzwerk auf mehrere Bildschirme übertragen.

Je nach Datenmenge und Größe des Netzwerks erfolgt der Datenversand über das Internet, über Breitbandnetzwerke oder über Satellitenverbindungen. Lokal werden die Inhalte in der Regel über einen Kabelanschluss oder ein kabelloses lokales Netzwerk an die einzelnen Bildschirme verteilt.

Wer dagegen seine Bildschirme mit langen Kabeln vernetzt, riskiert Qualitätseinbußen wie Farbverschiebungen oder unscharfe Bilder. Um dies zu verhindern, setzt beispielsweise NEC auf die "CableComp"-Technologie, die diese Signaldämpfung und -verschiebung kompensieren soll.

Eine kabellose Lösung bietet Panasonic mit PC-Einschüben, die sich über einen Steckplatz in kompatible Displays integrieren lassen. Auf der kleinen Steckkarte ist ein eigener Prozessor enthalten sowie Arbeitsspeicher, eine Festplatte und teilweise sogar das Betriebssystem Windows XP. Damit kann das Display auch systemunabhängig gesteuert werden.

Wenn Firmen ihre Public Displays professionell "bestücken", kommt in der Regel eine Content-Management-Software zum Einsatz. Ein Beispiel dafür ist das Softwarepaket "Ziris" von Sony, die der Hersteller zusätzlich zu den Displays anbietet. Sony "Ziris Create" kombiniert Inhalte wie Video, Audio, Text- und Grafikdateien und bereitet sie für die Ausstrahlung auf.

"Ziris Manage" kontrolliert das Netzwerk von Displays, "Ziris Transfer" schließlich verteilt die Inhalte an den Netzwerkplayer, von dem "Ziris View" die in der Programmliste definierte Ausgabe von Video-, Audio- und Grafikinhalten an die Bildschirme organisiert.

Befestigt werden die Displays horizontal oder vertikal über Standfüße oder Halterungen. Einige Händler verkleiden die Bildschirmkanten mit farbigen Umrandungen, die den auf der Verkaufsfläche präsentierten Marken entsprechen. Die Geräte können auch direkt in eine dafür konstruierte Wand oder ein Anzeigensystem eingebaut werden.

Mit transparenten Rückprojektionsscheiben, so genannten Holoscreens, lassen sich auch dort Bilder anzeigen, wo für Bildschirme kein Platz ist, etwa in Schaufenstern oder Eingängen.

In U-Bahnhöfen werden auch oft noch sehr robuste Frontprojektoren eingesetzt. Allerdings lange nicht mehr so viel wie früher, zumal große Flat-Screens immer günstiger werden. Nach über 28.600 Stück im Vorjahr wird der von Epson und NEC angeführte deutsche Markt für Public-Display-Beamer 2007 voraussichtlich auf unter 20.000 Geräte schrumpfen.

Ausstattung eines Public Displays

Neben der Größe ist es vor allem die Ausstattung, die ein Public Display ausmacht. Mit Wärmesensoren lässt sich die Innentemperatur der Displays aus der Ferne überwachen so kann der Techniker bei Bedarf schnell eingreifen. LCDs können mit einer hauchdünnen, aber widerstandsfähigen Kunststoffschicht geschützt werden.

Plasmabildschirme von Pioneer besitzen eine stabile Glasfront, die vor Stößen schützt. Und der LCD-Monitor "Sanyo 42LMAR-E" ist nicht nur rauch-, sondern sogar wasserbeständig. Public Displays lassen sich von einem Rechner aus fernsteuern beispielsweise über RS-232C-Schnittstellen. Timer und Zeitschaltuhren übernehmen das Einschalten, wie etwa beim "Multisync LCD 4610" von NEC mit Scheduler-Funktion.

Wer viel Platz hat, kann mehrere Public Displays zu einer Videowand bis zu Kombinationen von fünf Mal fünf Geräten zusammenschalten. Für das Einspielen von Multiscreening-Inhalten von verschiedenen Quellen sind die entsprechenden Schnittstellen nötig. Bei den Panasonic-Displays lassen sich die vorinstallierten Eingänge über ein Slot-System erweitern. Dabei werden Anschlussboards für Signalquellen vom Composite über Komponenten-Videos bis zu HD-Signalen in das Display gesteckt.

Plasma oder LCD

Auf dem Flatscreen-Markt für Digital Signage konkurrieren zwei Technologien: Plasma und LCD. Welche sich besser eignet, hängt vom Einsatzzweck ab. Plasma gilt oft noch als die bessere Technologie für bewegte Bilder. Während hier nämlich ein elektrischer Impuls je Pixel genügt, braucht das Liquid Cristal Display (LCD) zumindest einen für die Helligkeit und bis zu drei zur Aktivierung der Sub-Pixel in der Farbfilterschicht.

Das verlangsamt die Reaktionszeiten der Pixel und erzeugt bei schnellen Bewegungen die bekannten Nachzieheffekte. Moderne LCD-Riesen wie der "PN 525E" von Sharp haben allerdings mit sechs oder noch weniger Millisekunden so geringe Reaktionszeiten, dass sich die Unterschiede zu den Plasmas deutlich verringert haben.

Für die Anzeige stehender Bilder oder als digitale Informationstafeln haben LC-Displays die Nase vorn. Bei Plasmas können sich über lange Zeit stehende Bilder einbrennen. Um dies zu verhindern, ist beispielsweise Samsungs Plasmabildschirm "PPM63M6H" mit einer Pixelshift-Funktion versehen, die das Bild in Zeitabständen um einige Pixel im Uhrzeigersinn verschiebt.

Plasmas liefern einen besseren Kontrast und stärkere Schwarzwerte als LCDs. Zudem haben Plasmabildschirme mit im Schnitt 1.000 cd/m2 eine hohe Leuchtdichte und eignen sich deshalb sehr gut für dunkle Räume. LCDs dagegen kommen auch mit viel Umgebungslicht zurecht sie reflektieren das Licht weniger als Plasmabildschirme.

Auch gelten sie als stromsparender dies ist umso wichtiger, je länger die Geräte in Betrieb sind. LCD-Monitore sind mit rund 60.000 Stunden Betriebszeit langlebiger als Plasmabildschirme, bei denen man von 30.000 Stunden ausgeht, bis sich die Leuchtkraft um die Hälfte reduziert hat. Jedoch gleichen sich die Unterschiede beider Technologien an. So gibt Panasonic für seine Plasma-Panels auch schon 60.000 Stunden an. (Katja Leonhardt/kh)

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