Für farbige E-Reader

Qualcomm steckt Milliarden in Mirasol-Display-Werk

20.08.2010
Qualcomm MEMS Technologies will rund 2 Milliarden US-Dollar in ein 4.5G-Werk für die Produktion von Mirasol-Displays im Central Taiwan Science Park (CTSP) stecken, heißt es aus Branchenkreisen der Insel.

Qualcomm ist in unseren Breiten eigentlich nur als Hersteller von Mobilfunkchips bekannt. Das Unternehmen hat aber eine Mirasol genannte eigene Display-Technologie entwickelt, die E-Ink für E-Book-Reader noch überlegen ist, weil sie weit reaktionsschneller ist und sich somit besser zum Abspielen von Videos und Animationen eignet.

Vorteil von E-Ink und Mirasol ist, dass sie beide keinen Strom brauchen, um statische Bilder festzuhalten. Erst beim Bildwechsel ziehen die ohnehin sehr genügsamen Technologien etwas Strom, weshalb man in einem E-Book oft Tage lesen und blättern kann, ohne den Akku aufzuladen.

Während bei E-Ink ähnlich wie bei Sandbildern hinter Glas winzig kleine Kügelchen umgedreht werden, arbeitet Mirasol als MEMS (elektronisches Mikrosystem) mit mikrofeinen Metallmembranen sowie mit konstruktiven und destruktiven Interferenzen des einfallenden Lichtes, womit die Technologie an die Oberflächenstruktur von Schmetterlingsflügeln erinnert.

Wegen der LCD-ähnlichen schnellen Reaktionszeit soll sich die Mirasol-Technologie nicht nur für E-Reader, sondern auch für Multimedia-Anwendungen eignen. (Lesen Sie dazu auch: Mirasol bringt Videos auf E-Reader)

Das erste Produkt mit der Display-Technologie war ein 2008 zusammen mit Freestyle Audio herausgebrachter wasserdichter MP3-Player. Auf der CES 2010 in Las Vegas hat Qualcomm die Fachwelt bereits mit farbigen Mirasol-Displays begeistert.

Diese stammen aus einem SolLink genannten Joint Venture mit Foxlink, das in Longtan bereits ein kleines 4.5G-Werk Displays betreibt und seit April 2010 dort 5,7 Zoll große, farbige Mirasol-Displays produziert.

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