Qualigo: Suchmaschinen kassieren kräftig ab

29.11.2001
Weltweit existieren mehr als 33 Milliarden Webseiten. Das Internet wäre unüberschaubar, wenn es keine Suchmaschinen gäbe. Eine gute Platzierung in diesen Listen ist Gold wert. Dementsprechend gibt es natürlich auch die Abkassierer, die sich die vorderen Plätze teuer bezahlen lassen.

In den Web-Suchmaschinen sind Platzierungen unter den Top Ten gefragter denn je. Nur rund ein Fünftel der Surfer schaut sich auch die zweite Ergebnisseite an. So gehen Webseiten, die auf den hinteren Plätzen rangieren, in der Masse unter. Wie aber schafft man es auf die heißbegehrten Plätze? Die vor zwei Jahren gegründete Konstanzer Suchtreffer AG bietet dabei zwei Möglichkeiten. Die eine ist das so genannte "Web-Positioning", eine andere die "Pay-per-Click"-Suchmaschine namens Qualigo. Diese ist seit Oktober 2000 am Start und eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Suchtreffer AG. Qualigo beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter.

Bei diesem Suchmaschinenmodell werden die Platzierungen in den Listen per Auktion versteigert. Im Klartext heißt das: Wer am meisten für seinen Link und die damit verbundenen Suchbegriffe bezahlen will, steht ganz oben in der Trefferliste. Die Höhe der Gebote bestimmt also die Rangfolge der Treffer. Die Qualigo-Suchtechnologie stammt von der Schweizer Eurospider AG. Im Gegensatz zu amerikanischen Unternehmen wie Goto.com besitzt Qualigo einen eigenen Index, der auch anderen Portalen oder Suchmaschinen angeboten wird. Dieser umfasst derzeit rund 13 Millionen deutschsprachige Seiten.

Raus aus der Bannerkrise

Während man bei Qualigo an der Angabe des "Klickwerts" erkennt, wie teuer ein Link ist, arbeiten viele andere Suchmaschinen nicht so transparent. Buchen Kunden beispielsweise bei web.de Bannerwerbung, werden sie auf der Suchergebnisliste oben eingeblendet. Der Leitsatz lautet: "Weg vom Banner, hin zum E-Commerce". Bei acoon. de kosten die vorderen vier Plätze 25 Euro im Monat. Auch Google lässt sich für extra ausgezeichnete "Sponsored-Links" bezahlen. Neben Qualigo gibt es weitere Suchmaschinen wie cyfind.de oder hurra.de, die mit Klicks abkassieren.

Beispiel: Ein Computerhersteller bucht bei Qualigo den Begriff "Computer". Bei jeder Suche nach diesem Begriff landet dessen Website ganz oben. Bis zu 0,21 Euro kostet das Stichwort - allerdings pro Besucher. Das Mindestgebot liegt bei 0,01 Euro. Immer dann, wenn der Surfer auf einen Eintrag im Suchergebnis klickt, muss der Anbieter zahlen. Marcus Koch, Marketingleiter bei Qualigo, erklärt: "Wer Hits auf seiner Seite haben möchte, muss dafür bezahlen. Und wer Hits generiert, wird dafür bezahlt."

Mehr als 200.000 Suchbegriffe konnte Qualigo bereits versteigern. Dennoch sind die Ausgaben immer noch höher als die Einnahmen. Profitabel arbeitet das Unternehmen daher nicht - noch nicht. Koch will Ende 2002 erste Gewinne erzielen. Rund 400.000 Suchabfragen verzeichnet Qualigo täglich. Ziel ist es, über Kooperationspartner eine hohe Reichweite sicherzustellen. Partnerschaften bestehen zurzeit mit suchmaschine.de, Bingoo, Apollo7, Metager, Netz.de und suchen.com. Im nächsten Jahr will Koch mehrere Deals mit großen Suchmaschinen abschließen. Zwei davon konnte er nach eigenen Aussagen schon für sich gewinnen.

www.qualigo.de

www.suchtreffer.de

www.cyfind.de

www.hurra.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit Internetsuchmaschinen Geld zu verdienen ist harte Arbeit. Denn schließlich kann dieser Geschäftsbereich nur über einen bekannten Namen wie beispielsweise web, yahoo, google oder lycos funktionieren. Und da hat Qualigo noch Investitionen in die Bekanntheit des Namens vor sich. (kat)

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