Quantum stellt neue SCSI-Festplattenserie vor

26.11.1998

MÜNCHEN: Die Zeiten, in denen Festplatten ausschließlich nach den Kriterien Kapazität und Preis ausgewählt wurden, neigen sich anscheinend dem Ende entgegen. Dem Anwender ein breites Modellangebot bieten, das alle denkbaren Arten unternehmenskritischer Anwendungen abdeckt, lautet die neue Festplattenstrategie, der sich nach anderen Anbietern jetzt auch Quantum mit seiner Atlas-Serie anschließt.Während im Massenmarkt mittlerweile mehr oder weniger laut über sinnvolle Kapazitätsgrenzen für Festplatten in Consumer-PCs nachgedacht wird, ist der Speicherbedarf kommerzieller Anwender weiterhin ungebrochen. Mit den steigenden Datenmengen und dem wachsenden Wert gespeicherter Daten, werden in diesem Marktsegment die Anforderungen an Festplatten fortschreitend differenzierter. Neben der Kapazität entwickeln sich die Performance, die Zuverlässigkeit und nicht zuletzt eine spätere Erweiterbarkeit der Speicherlösungen in zunehmendem Maße zu wichtigen Auswahlkriterien. Ein Trend, dem immer mehr Festplattenhersteller mit einer umfangreichen Modellpalette begegnen.

Nicht weniger als sechs Modelle umfaßt die neue Atlas-Festplattenfamilie von Quantum. Die Platten in den Kapazitäten von 9, 18 und 36 GB werden wahlweise in der Variante "Atlas 10K" mit einer Geschwindigkeit von 10.000 U/min oder "Atlas IV" mit 7200 U/min angeboten. "OEM-Kunden wie auch Endanwender können damit die gesamte Bandbreite unternehmenskritischer Anwendungen abdecken, angefangen von Aufgaben, die einen maximalen Datendurchsatz erfordern, bis hin zu Anwendungen, bei denen die Laufwerkskosten eine primäre Rolle spielen", erläutert Marlin Miller, Vice President Marketing von Quantums Workstation.- und Systems-storage-group, die neue strategische Ausrichtung seines Unternehmens.

Kooperation soll "Time-to-Market"-Fator klein halten

Das Preis-Leistungs-Verhältnis steht im Mittelpunkt bei den Atlas-IV-Laufwerken. Mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 7.200 U/min bieten die Festplatten eine durchschnittliche Suchzeit von 6,9 Millisekunden und eignen sich nach Angaben des Herstellers vorzugsweise für den Einsatz in Mainstream-Servern, Workstations und Speichersubsystem-Applikationen wie File- oder Druckerserver, E-Mail-Server, CAD/CAM-Arbeitsstationen oder E-commerce-Anwendungen. Für den Einsatz in zeitkritischen Anwendungen wie Online-Transaction-Processing, 3D-Rendering oder Video-Schnittsysteme empfehlen sich dagegen die Atlas-10K-Modelle. Aufgrund der höheren Rotationsgeschwindigkeit bieten sie dem Anwender größere Datentransferraten und eine mit fünf Millisekunden noch kürzere Zugriffszeit. Gleich sind allen Modellen das von Quantum entwickelte Enhanced Shock Protection System (SPS) sowie die neue Ultra-160/m-SCSI-Schnittstelle.

Laut Herstellerangaben wird die Auslieferung der Atlas IV im Volumenbereich voraussichtlich Mitte Februar 1999 beginnen. Für die Atlas 10K wird mit einer Verfügbarkeit in Stückzahlen etwa Mitte April gerechnet. Im Sommer soll diese High-end-Modellreihe optional auch mit einer Fibre-channel-Schnittstelle erhältlich sein. Eine wichtige Rolle bei der Produktion der Atlas-Familie soll eine Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Matsushita-Kotobuki Electronics (MKE) spielen. Quantum wird im Rahmen der Zusammenarbeit die vollautomatischen Fertigungsanlagen von MKE für die Produktion der Laufwerke nutzen.

Ob diese Entscheidung dazu beiträgt, die derzeit schlechte Verfügbarkeit von Quantum-Festplatten zu verbessern, bleibt abzuwarten. Nachdem Quantum in der Vergangenheit wie viele andere Hersteller seine Festplatten-Produktionskapazitäten aufgrund massiver Verluste gedrosselt hatte, liegt die Nachfrage nach Aussage von Rainer Thieme, Quantums Regional Sales-Manager Central Europe, aktuell über den Erwartungen. Obwohl sich die Preise mittlerweile zu stabilisieren beginnen, gibt es nach seinen Worten noch keine Entwarnung an der Festplattenfront. (sd)

Die Ultra-160/m-Schnittstelle von Quantums Atlas-Festplatten unterstützt bis zu 15 Geräte bei einer maximalen Kabellänge von zwölf Meter.

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