Quartalsrekord Nummer 17

30.01.2003
Der Schweizer Peripherie-Krösus Logitech hat sich mal wieder selbst übertroffen und stellt nun bereits zum 17. Mal in Folge einen Quartalsrekord auf.

Der Umsatz für das am 31. Dezember 2002 abgeschlossene dritte Quartal lag mit 351,8 Millionen Dollar um 18 Prozent über dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem zweiten Quartal stieg er saisonal bedingt sogar um satte 100 Millionen Dollar.

Der operative Gewinn kletterte gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent auf 50,8 Millionen Dollar und der Reingewinn um 22 Prozent auf 40,4 Millionen Dollar oder 80 Cent pro Aktie. Nur die Bruttomarge lag mit 33,3 gegen 34,7 Prozent leicht niedriger als im dritten Quartal des Vorjahres. Deutschlandchef Gregor Bieler schreibt das der Tatsache zu, dass bei einigen Produkten, wie in den Bereichen Audio und Konsolenperipherie, zum Teil Allokationsprobleme auftraten und zur Befriedigung der großen Nachfrage im Jahresendgeschäft global Luftfrachtkosten von über sechs Millionen Dollar anfielen.

Die Retail-Verkäufe nahmen weltweit um 15 Prozent zu und betrugen zuletzt 85 Prozent des Gesamtumsatzes. Der OEM-Umsatz wuchs sogar um 37 Prozent. Besonders stolz ist das Unternehmen darauf, dass es im Kalenderjahr 2002 erstmals die Milliardenhürde erwirtschaftet hat. Für das am 31. März endende vierte Quartal geht Logitech von einem Umsatz von 285 bis 290 Millionen Dollar aus. Das ursprünglich gesteckte Ziel von 1,07 Milliarden Dollar beim Umsatz und 120 Millionen Dollar beim operativen Gewinn dürfte damit noch deutlich übertroffen werden.

"Unser Ergebnis des dritten Quartals zeugt sowohl von einem soliden Fundament und von Innovationskraft innerhalb unserer Kernprodukt-Linien als auch von unserem zunehmenden Erfolg in neuen Märkten, wie etwa dem der PC-Lautsprecher oder der Spielekonsolen", freut sich Logitech-CEO Guerrino De Luca.

Positiv überrascht vom Weihnachtsgeschäft, das alle Erwartungen übertroffen habe, zeigt sich Deutschlandchef Bieler. Während Logitech weltweit mit PC-Lautsprechern gegenüber dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2002 eine Umsatzzunahme von 142 Prozent zu verbuchen hatte, spricht er in Deutschland sogar von einer Verdreifachung. "Sehr gut angelaufen ist in Deutschland auch das Geschäft mit Handy-Headsets, auch wenn es immer noch keine bundesweite Verfügbarkeit gibt. Cord-less-Mäuse und -Tastaturen sind sogar weggegangen wie warme Semmeln."

Bereits im Mai hatte Bieler die Vermutung - die sich in den Abverkäufen der Distributoren bestätigte - geäußert, dass Logitech indirekt vom rückläufigen PC-Markt profitiert, da das Geld der Kunden einfach mehr in schnelle Mitnahmeprodukte und Peripherie fließt, auch wenn den jüngsten GfK-Zahlen zufolge nicht alle Anbieter davon profitieren. Den Umkehrschluss, dass der Erfolg nachlässt, wenn der PC-Markt wie erwartet wieder anzieht, lässt Bieler aber nicht gelten: "Im Gegenteil. Wenn der PC-Verkauf wieder anspringt, bleibt das Ersatzgeschäft stabil, und dann werden wir auch noch von den Neukäufen profitieren."

www.logitech.com

ComputerPartner-Meinung:

Erfolg macht süchtig und hat schon so manchem Unternehmen, das sich übernommen hat, das Genick gebrochen. Nicht so bei Logitech. Wie ein Schweizer Uhrwerk schreitet der Hersteller von Peripheriegeräten von einem Quartalsrekord zum anderen und verfällt dabei doch nicht in den Größenwahn, auf Kosten des guten Rufes und der Profitabilität "Hans Dampf in allen Gassen" spielen zu wollen. Innovation und Vortasten in neue Märkte? Ja, aber nur da, wo es sich auch lohnt. Das ist das eigentliche Erfolgsrezept von Logitech. (kh)

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