Quereinsteiger haben großen Schaden angerichtet

31.10.2002
Zum offenen Brief in ComputerPartner 41/02, Seite 3, erreichten uns folgende Zuschriften:

Der Beitrag trifft den Nagel auf dem Kopf! Der Schaden, der schon heute der Branche durch die allergrößte Zahl der so genannten "Quereinsteiger" zugefügt wurde, dürfte sich noch über viele Jahre negativ auswirken. Wenn heute zum Beispiel jemand zur Bank geht und Kapital für eine Geschäftsidee haben möchte, die auch nur im Entferntesten mit Computer oder Internet zu tun hat, erntet er, wenn überhaupt, nur ein müdes Lächeln. Ich kenne einige der "Quereinsteiger", die in den vergangen 22 Jahren (so lange sind wir hier geschäftlich vertreten) mit viel Trara den "billigsten Computershop" oder das "ultimative Softwarehaus" eröffnet haben und jetzt arbeitslos zu Hause sitzen, mit einigen Hunderttausend Schulden am Bein. Letztlich hat deren "Störfeuer" die Bildung langfristiger, seriöser Arbeitsplätze verhindert.

Ein solider Qualifikationsnachweis in technischer und kaufmännischer Hinsicht würde also, genau wie Sie schreiben, allen zugute kommen und auch viele junge Leute davor bewahren, sich selbst in dramatische Lebenssituationen zu bringen. Ob der Qualifikationsnachweis nun "Meisterprüfung" heißt oder anders, ist eigentlich nicht relevant. Tatsache ist, dass die Meisterprüfung, zumindest im groben Umfang, auch heute schon das abdeckt, was auch gebraucht wird. Zudem wird hier auch die erforderliche pädagogische Ausbildung vermittelt, die dann wiederum die Voraussetzung ist, um Azubis ausbilden zu können. Gerade das ist schließlich auch ein wichtiger Baustein, um das noch immer recht chaotische Computerwesen zu einem qualifizierten und geordneten Berufsbild hinzuführen.

Rainer Neuderth, Computersystemtechnik Dipl.-Ing. Rainer Neuderth, Rüsselsheim

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