Querschläger: Ciao Cebit Home 2000

06.06.2000
MüNCHEN - Zugegeben es hätte mich schon gereizt die Cebit Home 2000 in Leipzig zu besuchen, auch ohne die Großen. Immerhin war die Millenniumslokalität der an Gigantomanie kränkelnden Deutsche Messe AG jahrzehntelang die Mutter aller Messen. Doch es zeichnete sich schon in den letzten Wochen ab, für mich jedenfalls, dass es keinen Betriebsausflug in die eroberten Gebiete geben wird. Auch hier ist eine Jetzt-ist-es-aber-genug-Einstellung der Hersteller und der Händler festzustellen. Wer soll sich die ganzen Events noch ansehen? Wir müssten einen eigenen Mitarbeiter, natürlich geschlechtsneutral, einstellen, um überall dabei sein zu können. Und wie wir haben auch die Hersteller außer Messetourneen bestimmt weitere Dinge zu erledigen. Solche Nebensächlichkeiten wie Geld verdienen beispielsweise. In der Hoffnung, dass es die Deutsche Messe AG richtig Geld gekostet hat, liegt die Chance, die schon oft geforderte Ausstellungspolitik zu überdenken.Ich wünsche mir als Händler nicht alle vier Wochen eine Mega-Messe, deren Sinn und Zweck gigantische Knete statt Information ist. Eine klar definierte Produktmesse für Computerspiele und Konsolen beispielsweise wäre eine Lösung. Mit einem Händlertag wäre es sogar eine gute und für Hersteller wie Distributoren attraktive Veranstaltung. Dazu sollte dieses Konzept möglichst wenig überschne mit anderen Messen haben, was dem Prinzip einer Aktiengesellschaft - "Ich will alles" - primär w und zugegeben etwas schwierig ist. Dann könnte es eine Netzwerk- und Internetmesse, eine Multimedia-Messe, eine Software- und Lösungsmesse, eine für Telekommunikation und so weiter geben. Dann könnte auch die unglückselige Polarisierung auf Home verschwinden, denn Heim- und Herdmessen gibt es in jeder Region und in jedem Media-Markt. Die Hersteller hätten es leichter, wir Händler ebenso, wenn es darum geht, Prioritäten zu setzen. In der saisonalen Modebranche macht es doch auch wenig Sinn, in Business und Consumer zu untersche. Wie sinnvoll der Hinweis des Veranstalters auf das tolle Messegelände und die Leipziger Bevölkerung ist, werden wir erkennen, wenn die angekündigten Dialoge mit den Industrieverbänden über Sinn und Zweck der Cebit Home stattfinden. Doch zur Erinnerung sei den Niedersachsen gesagt, dass die bestimmen, die bezahlen, wie heuer eben. Also redet mit denen und hört vor allem auch zu. Mein Fazit: Früher, als wir noch rüber geschickt wurden, gab es eine Frühjahrs- und eine Herbstmesse, bei Mode ist etwas anderes undenkbar. Gibt es denn Sinnvolleres für eine schnelllebige Branche wie die IT? Bis demnächst Euer Querschläger! Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

MüNCHEN - Zugegeben es hätte mich schon gereizt die Cebit Home 2000 in Leipzig zu besuchen, auch ohne die Großen. Immerhin war die Millenniumslokalität der an Gigantomanie kränkelnden Deutsche Messe AG jahrzehntelang die Mutter aller Messen. Doch es zeichnete sich schon in den letzten Wochen ab, für mich jedenfalls, dass es keinen Betriebsausflug in die eroberten Gebiete geben wird. Auch hier ist eine Jetzt-ist-es-aber-genug-Einstellung der Hersteller und der Händler festzustellen. Wer soll sich die ganzen Events noch ansehen? Wir müssten einen eigenen Mitarbeiter, natürlich geschlechtsneutral, einstellen, um überall dabei sein zu können. Und wie wir haben auch die Hersteller außer Messetourneen bestimmt weitere Dinge zu erledigen. Solche Nebensächlichkeiten wie Geld verdienen beispielsweise. In der Hoffnung, dass es die Deutsche Messe AG richtig Geld gekostet hat, liegt die Chance, die schon oft geforderte Ausstellungspolitik zu überdenken.Ich wünsche mir als Händler nicht alle vier Wochen eine Mega-Messe, deren Sinn und Zweck gigantische Knete statt Information ist. Eine klar definierte Produktmesse für Computerspiele und Konsolen beispielsweise wäre eine Lösung. Mit einem Händlertag wäre es sogar eine gute und für Hersteller wie Distributoren attraktive Veranstaltung. Dazu sollte dieses Konzept möglichst wenig überschne mit anderen Messen haben, was dem Prinzip einer Aktiengesellschaft - "Ich will alles" - primär w und zugegeben etwas schwierig ist. Dann könnte es eine Netzwerk- und Internetmesse, eine Multimedia-Messe, eine Software- und Lösungsmesse, eine für Telekommunikation und so weiter geben. Dann könnte auch die unglückselige Polarisierung auf Home verschwinden, denn Heim- und Herdmessen gibt es in jeder Region und in jedem Media-Markt. Die Hersteller hätten es leichter, wir Händler ebenso, wenn es darum geht, Prioritäten zu setzen. In der saisonalen Modebranche macht es doch auch wenig Sinn, in Business und Consumer zu untersche. Wie sinnvoll der Hinweis des Veranstalters auf das tolle Messegelände und die Leipziger Bevölkerung ist, werden wir erkennen, wenn die angekündigten Dialoge mit den Industrieverbänden über Sinn und Zweck der Cebit Home stattfinden. Doch zur Erinnerung sei den Niedersachsen gesagt, dass die bestimmen, die bezahlen, wie heuer eben. Also redet mit denen und hört vor allem auch zu. Mein Fazit: Früher, als wir noch rüber geschickt wurden, gab es eine Frühjahrs- und eine Herbstmesse, bei Mode ist etwas anderes undenkbar. Gibt es denn Sinnvolleres für eine schnelllebige Branche wie die IT? Bis demnächst Euer Querschläger! Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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