Raab Karcher will die Spezialdistribution vorantreiben

04.03.1998

NETTETAL: Nach der Umstrukturierung der Veba AG in Sachen Handel/Verkehr/Dienstleistung, hat der IT-Distributor Veba Electronics (vormals Raab Karcher) nun seine neuen Pläne vorgestellt.Unter den Fittichen der Veba Electronics Inc., die in Kalifornien als Holding fungiert, arbeiten bereits seit mehreren Wochen die Raab Karcher Electronic Systems und die Raab Karcher Electronic Components. Der Abteilung Components steht mit einem geplanten Umsatz von 2,78 Milliarden Dollar in diesem Jahr und 4.420 Mitarbeitern der Bereich Systems mit einem anvisierten Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar und 960 Mitarbeitern gegenüber. Ob beide Unternehmensbereiche künftig unter einem anderen Namen agieren, der die direkte Zugehörigkeit zum Veba-Konzern deutlich machen soll, steht nach den Worten von Werbeleiter Hermann-Josef Schröder noch nicht fest.

Fest steht aber, wie sich die Raab Karcher Electronic Systems mit Sitz in Nettetal ihre Zukunft vorstellt. Fortgesetzt wird die Konzentration auf die drei Bereiche Herstellerrepräsentanz, zum Beispiel für Eizo, Psion oder Rank Xerox, Spezialdistribution und Volumendistribution. Gas geben wollen die Nettetaler vor allem im Bereich Spezialdistribution, der von William Geens geleitet wird. Geens ist der Nachfolger von Ernst Sorg, der das Unternehmen kürzlich verlassen hatte. Als ersten großen Erfolg wertete Geens das Assemblierungs-Abkommen mit Digital (vgl. ComputerPartner Nr. 4/98, Seite 159).

"Außer bei uns werden Digital-Systeme nur noch bei Magirus in Stuttgart zusammengeschraubt", erklärte Geens. Ein weiteres Augenmerk gelte dem Ausbau der Netzwerkdistribution, wo sich Raab Karcher nach eigener Aussage gegenüber dem Wettbewerb wie Magirus und Hall-Mark eine gute Ausgangsposition verschafft habe. Erwartet wird ein Jahresumsatz in Deutschland von rund 100 Millionen Mark. Betont Geens: "Die Spezialdistribution ist zwar noch ein sehr junger Bereich, wir erhoffen uns davon aber sehr viel."

Auf rund dreimal soviel Umsatz, nämlich 300 bis 320 Millionen Mark, hofft der Bereich Volumendistribution in Deutschland, den Bernd H. Schulz verantwortet. Wert legt Schulz vor allem auf die Abgrenzung zu den großen Boadlinern: "Volumendistribution heißt bei uns, daß wir nur ausgewählte Produktbereiche im Programm haben", macht der Raab-Karcher-Manager deutlich. Dazu gehören Storage-Produkte, das ganze Thema Portable Computing und Drucker sowie das Segment Kommunikation für den Consumer-Markt. Derzeit seien rund 40 Hersteller an Bord, von denen Schulz Quantum, Toshiba und Lexmark als einen der wichtigsten Umsatzträger nennt. Die einzelnen Produktbereiche sollen laut Schulz noch abgerundet werden. (sn)

Der Umsatz des Unternehmensbereiches Raab Karcher Electronic Systems ist im Geschäftsjahr 1997 vor allem durch den Aufkauf des US-Distributors Wyle Electronics in die Höhe geschossen. Immerhin steuert die Neuerwerbung im Bereich Systems 20 Prozent der Umsätze bei. 80 Prozent der Wyle-Umsätze entfallen allerdings auf den Components-Bereich.

Schafft die Veba Electronics Inc. das geplante Umsatzziel, hat der Zukauf der Wyle Electronics daran einen entscheidenden Anteil.

William Geens (Foto) löste in seiner Funktion als Verantwortlicher für den Bereich Spezialdistribution bei Raab Karcher den bisherigen Amtsinhaber Ernst Sorg ab.

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