Rakow: "Das bedeutet nicht das Aus"

19.02.2004
Seit einigen Wochen kursieren wilde Gerüchte um die finanzielle Schieflage von Vobis. Jetzt soll die Aachener Zentrale geschlossen werden. Das ist aber laut Jürgen Rakow, Vorstandsvorsitzender der Vobis AG, nicht der Anfang vom Ende, sondern ein wichtiger betriebswirtschaftlicher Schritt zur Rentabilitätssteigerung. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Schon seit längerem unkt die IT-Branche über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Filialisten Vobis. Geschichten über einbrechende Umsätze, steigende Verluste und reduzierte Kreditlinien machten die Runde. Und der Ausstieg der langjährigen Mutter Metro aus der Auffanggesellschaft Divaco im Januar tat sein Übriges. Am Freitag, den 13., wurde zumindest ein Gerücht bestätigt: Die Vobis AG schließt bis zum 30. Juni 2004 ihre Zentrale in Aachen. Sozialplan wie auch Interessensausgleich für die betroffenen 180 Mitarbeiter am Rotter Bruch waren zu diesem Zeitpunkt bereits unterschrieben. Auch knapp 20 der 155 Standorte sind von der Schließung betroffen, da sie nicht mehr rentabel waren.

Das soll jedoch keineswegs der Anfang vom Ende sein, wie Jürgen Rakow, Vorstandsvorsitzender der Vobis AG, im Gespräch mit ComputerPartner erklärte. Mit diesem radikalen Einschnitt reagiere Vobis vielmehr auf die veränderte wirtschaftliche Situation. Gerade im Retail-Geschäft sei es zu einer gewissen Sättigung gekommen. Und durch Konzentration wolle man Vobis erhalten.

Die Aachener Aufgaben werden nun auf zwei andere Standorte verteilt. Die Filialsteuerung sowie die Finanzabteilung übernimmt der Verwaltungsstandort Potsdam, die 100-prozentige Tochter Adam Riesig in Braunschweig verantwortet Marketing und Einkauf.

Hinzu kamen in den vergangenen Wochen diverse Aktionen wie "Kostenlose Service-Aktion in Vobis-Filialen" oder "Kauf-billig-Aktion in Online-Shops", mit denen Vobis dem Consumer-Geschäft wieder Auftrieb geben will.

Meinung der Redakteurin

Harte wirtschaftliche Zeiten verlangen harte Entscheidungen. Den Verantwortlichen von Vobis fiel es sehr schwer, den Aachener Standort sowie fast 20 Filialen zu schließen. Aber dieser Schritt war (überlebens-)notwendig, um das Unternehmen zu retten.

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