Red Hat erwartet mehr Partnergeschäft

04.07.2006
Die akquierten JBoss-Lösungen und das wachsende Open-Source-Geschäft wird den Red Hat-Channel beleben, so EMEA-Vizepräsident Werner Knoblich.

Red Hat erwartet dank der Übernahme des Middleware-Spezialisten JBoss einen Anstieg das Partnergeschäfts. Wie EMEA-Vizepräsident Werner Knoblich Anfang Juli betonte, könne der Open Source-Spezialist dank des erweiterten Portfolios ab sofort als "Plattformanbieter" auftreten.

Das Geschäft mit den neuen hauseigenen JBoss-Lösungen wie etwa den Applikations-Servern beinhalte enormes Potential für Systemintegratoren, so Knoblich weiter.

Dabei berge nicht nur der für Firmen kostengünstigere Wechsel auf eine Open-Source-Middleware-Lösung Geschäftspotential: Viele Entwickler nutzten bereits JBoss-Architekturen für Testzwecke oder ohne Service-Leistungen in Anspruch zu nehmen. Daraus gelte es jetzt für den Linux-Anbieter und seine Partner Kapital zu schlagen. Am wichtigsten sei es dabei, den richtigen Ansprechpartner im Unternehmen zu finden.

Wie Knoblich betonte, will Red Hat aber das reine Maintainance-Geschäft mit Server- und Desktopbetriebssystemen nicht vernachlässigen. Aus dem Privatkundenumfeld habe sich der Linux-Anbieter vorerst zurückgezogen -dagegen sehe Red Hat großes Potential in der eigenen "Xen"-Virtualisierungslösung. "Wenn es um IT-Sicherheit geht, ist das virtuelle Trennen von bedrohten Anwendungen auf Hardware ein heißes Thema", sagte Knoblich.

"Sind Hersteller und kein Consulter"

Der EMEA-VP verwies zudem auf die aktuellen Geschäftszahlen von Red Hat. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent auf zuletzt 84 Millionen Dollar im ersten Quartal 2007 anstieg, bewege sich der Anteil des Dienstleistungs- und Beratungsgeschäfts nach wie vor um die 12 Millionen Dollar. Diese Lücke überlasse Open-Source-Spezialist seinen Partnern. Knoblich "Wir sind ein Hersteller und kein Consulting-Unternehmen." So plane die Geschäftsführung auch, die Anzahl der deutschen Wiederverkäufer von derzeit etwa 20 eng kooperierenden "Advanced Partnern" auf etwa 30 zu erhöhen.

Red Hat werde auch nicht wie andere Hersteller das Service-Geschäft ausbauen, so Knoblich weiter. Auf die Frage, wie er denn die Ankündigung von Oracle-Chef Larry Ellison beurteile, dass der Konzern in Konkurrenz zu Red Hat und anderen Linux-Anbietern bald auch Open-Source-Beratung und -Service anbieten wolle, sagte Knoblich: "Larry kann machen was er will - ich sehe das emotionslos". (aro)

Zur Startseite