Regierung will A400M-Vertrag nicht neu verhandeln

25.02.2008

BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat sich gegen eine für sie nachteilige Neuverhandlung des Festpreisvertrags mit dem Flugzeughersteller Airbus für den Militärtransporter A400M ausgesprochen. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung habe sich bereits am 14. Dezember 2007 im "Handelsblatt" enttäuscht über die Lieferungsverzögerung gezeigt und darauf bestanden, dass der Flugzeughersteller sich an den vereinbarten Vertrag halten müsse, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag zu Dow Jones Newswires.

Die Regierung werde keine Veränderungen akzeptieren, die zum Nachteil Deutschlands gereichten. "Die Position des Ministeriums ist unverändert", betonte der Sprecher.

Mit seinem Kommentar reagierte er auf einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD), die in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Branchenkreise geschrieben hatte, Airbus wolle den Vertrag für den A400M ändern, um mehr Geld für das Flugzeug zu bekommen.

Airbus Military plane eine Änderung der bisher vorgesehenen Preissteigerungsklausel in den A400M-Verträgen, nach welcher der Preis für das Flugzeug nicht mehr an die EU-Inflationsrate angepasst werden, sondern stattdessen ein spezieller Luftfahrtbranchenindex mit höheren Steigerungsraten maßgeblich sein solle, hatte die Zeitung geschrieben.

Zudem will Airbus laut FTD erreichen, dass Lieferverzögerungen von bis zu einem Jahr ohne Strafzahlungen möglich sein sollen. Dem bisherigen Vertrag zufolge müssen A400M-Kunden ein Flugzeug nach zehn Monaten Verspätung nicht mehr abnehmen und können ihre Anzahlung zurückfordern. Durch die Änderungen hoffe Airbus mit ihrem Mutterkonzern EADS, zumindest einen Teil der Rückstellungen von 1,7 Mrd EUR für bereits absehbare Verspätungen wieder einzuspielen.

Webseite: http://www.bmvg.de -Von Andrea Thomas, Dow Jones Newswires; +49-30-2888-4126; berlin.de@dowjones.com DJG/ank/jhe

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