Rekordabschluss in der Nische

20.03.2006
Die Konzernbilanz des Münchener Sicherheitsdistributors Computerlinks stimmt Vorstand Stephan Link froh. Doch er weiß, dass er in diesem Jahr zeigen muss, ob das Unternehmen auch ohne Zukäufe wachsen kann.

Von Wolfgang Leierseder

Trotz des über den Erwartungen der Analysten liegenden Ergebnisses des vierten Quartals 2005 spricht Stephan Link, Vorstand des Münchener Value Added Distributors (VAD) Computerlinks AG, von anhaltendem "Margendruck" und dem Zwang, mit neuen Herstellern im Markt für Sicherheitslösungen zu bestehen. "Unsere Nische ist der VAD, die Kombination aus innovativen und starken Herstellern und unserem umfassenden Support-Angebot", argumentiert er gegenüber ComputerPartner. An diesem Rezept werde der Distributor festhalten.

Die Geschäftszahlen 2005 bestätigen diese Strategie. Mit einem Umsatz von 279,4 Millionen Euro wurde das Ergebnis des Vorjahres um 32,5 Prozent gesteigert. Maßgeblich trug dazu der Umsatz des vierten Quartals 2005 mit über 106 Millionen Euro bei. "Erwartungsgemäß stark" nennt es Link. Es habe nach dem millionenschweren Kauf der skandinavischen Securesoft-Gruppe und dem Start von Computerlinks North America Mitte 2005 die recht leeren Kassen der Münchener wieder gefüllt.

Allein die skandinavische Security-Abteilung habe in den acht Monaten seit dem Erwerb einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 2,2 Millionen Euro bei 33,2 Millionen Euro Umsatz beigetragen. Die amerikanische Tochter spülte 900.000 Euro Gewinn vor Steuern in die Münchener Kasse. Der Umsatz betrug 9,9 Millionen Euro - "unsere Chance ist, dass es in den USA kein VADs gibt", skizziert Link die weitere Strategie der US-Tochter, die mit derzeit acht Mitarbeitern vor allem an Systemintegratoren verkauft.

Insgesamt bilanzierte Computerlinks für das Geschäftsjahr 2005 ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 13,0 Millionen Euro. Der Nettogewinn betrug sieben (Vorjahr; 6,5) Millionen Euro.

Allerdings konnte Computerlinks nicht die Rohertragsmarge des Vorjahres erreichen. "Der Wettbewerb ist schwierig", sagt Link dazu. In seinem Segment seien Projektpreise zum Selbstkostenpreis an der Tagesordnung. Der Markt "ist enorm", sagt Link, doch Hersteller und Distributoren kämpften erbittert um Kundenprojekte und Aufträge.

2006 will der in 13 europäischen Ländern vertretene VAD "konservativ geschätzte" 315 Millionen Euro erwirtschaften, weiterhin vor allem mit Security-Produkten, die voriges Jahr 238 Millionen Euro zum Umsatz beitrugen, während E-Business und Professional Services 34 beziehungsweise 7,3 Millionen Euro beisteuerten. Neben "dem organischen Wachstum" in allen Ländern sollen die "Stabilisierung der Rohertragsmarge und der Kostenstruktur" und margenstarke Hersteller die Konzernbilanz 2006 erneut erfreulich erscheinen lassen.

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