BRAUNSCHWEIG: Nach der CHS-Mutter steht jetzt auch bei Frank & Walter Neuausrichtung und Reorganisation ins Haus. Die To-do-Liste der beiden neuen Geschäftsführer Claus Lutz und Roland Rakebrand ist lang. Entsprechend der zusätzlichen Kosten sind die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr bescheiden.Die CHS-Tochter Frank & Walter wird vorerst mit sich selbst beschäftigt sein: Denn mit dem neuen Management weht jetzt intern auch ein anderer Wind. Auf die Frage von ComputerPartner, was Roland Rakebrand - der Ex-Peacock-Vorstand ist jetzt in Braunschweig für Marketing und Vertrieb verantwortlich - als seine größte Herausforderung im laufenden Geschäftsjahr sehe, antwortet er: "Der Gesamtauftritt des Unternehmens muß geändert werden. Und ich will verhindern, daß wir in Randbereiche abdriften, was in der Distribution schnell passieren kann. Kunden müssen überzeugt von uns sein. Und das muß ich am Jahresende auch am Ergebnis von unabhängigen Marktforschungsinstituten ablesen können", erklärt der neue Frontmann selbstbewußt.
Bis dahin scheint es aber noch ein weiter Weg zu sein, gemessen an den Aufgaben, die noch vor den beiden Managern liegen. Die Neuausrichtung der Vertriebs- und Marketingorganisation bei Frank & Walter umfaßt vorerst: Einführung eines neuen Fachhandelskonzepts, Verbesserung der internen Abläufe, was die Transparenz der Geschäftsprozesse betrifft sowie Ausbau der Servicedienstleistungen, Lagerlogistik und Transportdienstleistungen.
Weiter müssen sich die Braunschweiger um die Integration von Mc Dos in Köln kümmern. Frank & Walter plus Mc Dos sollen als Gruppe neben CHS und DNS unter dem Dach der CHS Holding organisiert werden.
Frank & Walter wird sich in Zukunft um "ausgewählte Distributions-segmente wie die Eigenmarke Yakumo, Komponenten, Zubehör und selektierte Marken" kümmern, führt Rakebrand die Neuausrichtung des Distributors weiter aus. DNS bleibt im High-End-Geschäft und CHS in der Broadline-Distribution.
Eigenmarke Yakumo soll erneuert werden
Auch die Eigenmarke Yakumo wird in Braunschweig einer Prüfung unterzogen. "An den Produktbereichen wird sich nichts ändern. Aber wir haben auch hier eine Erneuerung vor", gibt sich der Ex-Peacock-Vorstand vorerst noch geheimnisvoll. Denn welcher Art diese Erneuerung sein soll, will er erst in vier Wochen bekanntgeben.
Entsprechend der internen Aufgaben sind die Erwartungen an 1999 zurückhaltend: "Wir wollen 1,25 Milliarden Mark umsetzen, nach 1,15 Milliarden im Vorjahr. Das ist zwar bescheiden, aber durch die Reorganisation werden zusätzliche Kosten auf uns zukommen, und ein neues Management braucht auch seine Anlaufzeit. Dafür ist dann die erwartete Steigerung von 100 Millionen Mark doch anspruchsvoll", rechtfertigt Claus Lutz, seit März Geschäftsführer für die Bereiche Operations und Finanzen, den geringen Zuwachs. (ch)