Reorganisation fällt schwer

20.02.1998

FRANKFURT/MAIN: Die erwarteten Umsatzziele in den Bereichen Network-Business und im Beratungsgeschäft konnte Storage Technology Corp. 1997 nicht erreichen. Als Gründe nannte das Unternehmen die Verspätung seiner neuen Netzwerkprodukte und die konzernweite Reorganisation.Einbußen in den gleichen Geschäftsbereichen wie der amerikanische Mutterkonzern mußte auch die deutsche Niederlassung der Storage Technology Holding GmbH in Frankfurt hinnehmen: "Die Restrukturierung des Vertriebs von horizontaler zur vertikalen Matrix-Organisation wurde von unseren Mitarbeitern nur schwer akzeptiert. Unser Vertrieb mußte sich erstmal an den Gedanken gewöhnen, daß es jetzt keine ,Komfortzone' mehr gibt. Storage hatte hier mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie vor uns Hewlett-Packard und jetzt Oracle", so Deutschland-Geschäftsführer Klaus D. Beier. In Deutschland sei die Umstellung auch aus geographischen Gründen besonders schwierig gewesen: "Hier müssen wir 14 Büros koordinieren; dagegen hatten es die Engländer mit ihrer zentralen Organisation wesentlich leichter."

Der Widerstand der deutschen Vertriebsabteilung sorgte beim Spezialisten für Massenspeicherung von Computerdaten immerhin für einen Umsatzrückgang von fast neun Prozent: 232 Millionen Mark im letzten Jahr; 1996 waren es noch 254 Millionen. Aber die Reorganisation sei nicht der einzige Grund für den Wachstumsverlust gewesen, so Beier. Probleme gab es auch bei der Einführung der neuen Netzwerkprodukte auf dem europäischen Markt: So waren diese beispielsweise nicht ISDN-kompatibel. "Mittlerweile haben wir diese Schwächen aber behoben", so Beier.

Aus diesen Gründen - interne Reorganisation und Verspätung technischer Lösungen - nahm der weltweite Umsatz statt um 20 nur um fünf Prozent zu. Allerdings stieg der Nettogewinn - bei einer fast unveränderten Mitarbeiterzahl von 8500 - um knapp 29 Prozent auf 232 Millionen US-Dollar; 1996 waren es noch 180 Millionen. Die Frage, ob die neueingeführte Vertriebstruktur nur in Deutschland Probleme produziert hat, läßt sich derzeit noch nicht beantworten: Beim amerikanischen Mutterkonzern wird das Matrix-Modell gerade erst eingeführt. (ch)

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