Reorganisation nach Verkauf von Geschäftssparten

15.02.2001
Sanyo Büro-Electronic Europa, eines der Teilunternehmen des japanischen Sanyo-Konzerns, will in diesem Jahr seine Geschäftssparten auf dem europäischen Markt neu ausrichten. Zunächst sollen die Bereiche Kassensysteme und Logistik verkauft werden.

Der Verkauf der beiden Sanyo-Abteilungen wird auf Kosten der 40 Mitarbeiter gehen. Wie viel Personal entlassen werden wird, steht allerdings noch nicht fest. "Nachdem wir Kassensysteme nicht selbst produziert haben", so der Geschäftsführer von Sanyo Büro-Electronic, Toshiaki Mizota, "passt diese Sparte nicht mehr zu unserer global ausgerichteten Strategie." Vielmehr wolle man sich auf die Kernkompetenzen des Unternehmens konzentrieren. Und die lägen in der Herstellung und dem Vertrieb von LCD-Produkten und Diktiergeräten.

Auf dem Sektor der Diktiergeräte wurde im vergangenen Jahr mit 240.000 verkauften Geräten in Deutschland und Großbritannien bereits ein hoher Marktanteil erzielt, so Mizota. Gute Zeiten prognostiziert der Sanyo-Manager auch für den LCD-Sektor. Aufgrund der größeren Nachfrage nach der LCD-Technik sieht der Geschäftsführer aber auch dort gute Chancen auf einen hohen Marktanteil. Allerdings geht das Unternehmen von einem weiteren Preisverfall bei Monitoren aus. "Irgendwann wird auch die 1.000-Mark-Grenze genommen. Mit diesen Preisen lassen sich keine Gewinne erwirtschaften, da alleine schon das rohe 15-Zoll-Panel in der Herstellung 400 Dollar kostet", meint Wilfried Schmidt, Vertriebsleiter von Sanyo Büro-Electronic. Die Konsequenz daraus: Sanyo-Monitore werden nicht auf der Aldi-Warenpalette zu finden sein, versichert Schmidt.

Stattdessen soll der klassische Vertrieb der Japaner auch in Deutschland weiter ausgebaut werden: 1999 bediente Sanyo noch zu 90 Prozent seine Fachhändler und Systemhäuser, während 2000 der Vertrieb bereits zu 18 bis 20 Prozent über Massenmärkte lief. An den Direktvertrieb oder einen Verkauf über das Internet denkt der Konzern derzeit nicht. (so)

www.sanyo.de

SANYO ELECTRIC CO.

Facts & Figures

Das japanische Unternehmen Sanyo wurde 1947 von Toshio Iue gegründet, um Fahrraddynamos zu produzieren. Später hat der Gründer die Produktpalette um Radios, Fernseher, Waschmaschinen, Ventilatoren und Klimageräte erweitert. Weltweit war Sanyo nach eigenen Angaben der erste Produzent von Farb-LCDs. Heute gehören 77 Produktionsstätten, 32 Verkaufsorganisationen und 36 weitere Firmen in 27 Ländern zum Unternehmen, das damit unter den 20 größten Elektronikkonzernen der Welt rangiert. Für das Unternehmen arbeiten rund um den Globus 70.000 Menschen. Die deutsche Vertriebsniederlassung von Sanyo Büro-Electronic, die Monitore und Diktiergeräte vermarktet, beschäftigt 40 Mitarbeiter und hat ihren Hauptsitz in München. (so)

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