Mobiler Preisvergleich via Smartphone

Retail-Märkte klagen über das "Showrooming"

05.07.2012
43 Prozent der Smartphone-Besitzer benutzen ihr Handy beim Einkauf im stationären Handel – bevorzugt um Preisinformationen einzuholen. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie „Mobile Commerce in Deutschland – Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess“, die das ECC Handel in Zusammenarbeit mit Paypal und Shopgate veröffentlicht hat. Unter den von den Smartphone-Nutzern aufgerufenen mobilen Webseiten sind mit 37 Prozent neutrale Plattformen wie Preisvergleichs- oder Bewertungsseiten am beliebtesten, gefolgt von Websites konkurrierender Anbieter mit 29 Prozent. Geht es nicht darum, stationäre Preise mit Online-Angeboten zu vergleichen, so interessieren sich die Mobile Web-Nutzer der Studie zufolge vor allem für Informationen zur Verfügbarkeit oder weiterführende Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen.
Schreckgespenst für den Einzelhandel: Preisvergleich mittels Barcode-App
Schreckgespenst für den Einzelhandel: Preisvergleich mittels Barcode-App

43 Prozent der Smartphone-Besitzer benutzen ihr Handy beim Einkauf im stationären Handel – bevorzugt um Preisinformationen einzuholen. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie „Mobile Commerce in Deutschland – Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess“, die das ECC Handel in Zusammenarbeit mit Paypal und Shopgate veröffentlicht hat. Unter den von den Smartphone-Nutzern aufgerufenen mobilen Webseiten sind mit 37 Prozent neutrale Plattformen wie Preisvergleichs- oder Bewertungsseiten am beliebtesten, gefolgt von Websites konkurrierender Anbieter mit 29 Prozent. Geht es nicht darum, stationäre Preise mit Online-Angeboten zu vergleichen, so interessieren sich die Mobile Web-Nutzer der Studie zufolge vor allem für Informationen zur Verfügbarkeit oder weiterführende Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen.

In den USA hat der Trend, sich Produkte im Laden anzuschauen bzw. vorführen zu lassen, diese aber dann billiger online zu kaufen, bereits einen Namen: "Showrooming". Vor wenigen Tagen kündigte der führende US-Elektronikhändler Best Buy an, sich offensiv mit dem wandelnden Konsumentenverhalten auseinanderzusetzen. So solle es den Kunden in den Elektromärkten erleichtert werden, zusätzliche Produktinfos selbst vor Ort online zu recherchieren.

Zudem würden Mitarbeiter in den Märkten mit Tablet-Rechnern ausgestattet, um die Kunden in den Stores so mit zusätzlichen Produktinfos und Nutzerrezensionen zu versorgen. Flankiert durch identische Preise on- und offline wollte Best Buy auf diese Weise den Wettbewerb mit der Internet-Konkurrenz aufnehmen.

Nun scheint es sich die Elektronikkette bereits wieder anders überlegt haben. Einem Bericht der New York Times zufolge, will Best Buy bei vielen Top-Produkten die Barcodes in seinen Märkten durch eigene Preis-Schlüssel ersetzen, um so Konsumenten den Preisvergleich mittels Barcode-App zu verunmöglichen. Die Zeitung führt auch eine Reihe anderer US-Einzelhändler an, die dem "Showrooming" durch Maßnahmen zur Steigerung der Einkaufsattraktivität begegnen wollen.

So wolle Walmart die Möglichkeiten für Selbstabholer erweitern, plane Sears die Einrichtung von speziellen Drive-In-Schaltern zur Warenabholung und setze Nordstrom darauf, die Kunden mittels Echtzeit-Warenverfügbarkeitsanzeige in seine Kaufhäuser zu locken. Eine Mischung aus Attraktivitätssteigerung und restriktiven Maßnahmen soll somit dem "Showrooming" den Garaus machen.

Die deutschen Pendants zu Best Buy, Media Markt und Saturn, sind da ausnahmsweise bereits einen Schritt weiter: In den Retail-Märkten ist es Kunden schon seit langem verboten, Produkte ins Visier ihrer Mobiltelefon-Kameras zu nehmen. (mh)

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