Rombus: Ex-Peacockler setzen auf Lösungsgeschäft rund um Hardware

31.05.2001
Die Rombus IT Distribution sieht ihren Schwerpunkt in ihrer gleichnamigen Eigenmarke und den lösungsorientierten Kombinationen von Hardware. In Wettbewerb zu den Platzhirschen der deutschen Distributionsszene wollen sich die Bürener allerdings nicht begeben.

Jammern und Klagen gehören seit dem Millennium zum IT-Geschäft wie Salz und Pfeffer in die Suppe. Auch an kleineren Playern geht die Flaute nicht spurlos vorüber: "Im PC-Bereich hatten wir eigentlich immer stolze Wachstumsquoten. Im laufenden Jahr spüren auch wir die Stagnation", stellt Frank Arnold, Mitglied der Geschäftsleitung in der Rombus-Gruppe, fest.

Für ihn ist diese Entwicklung allerdings logisch: "Wir haben im PC-Bereich schon lange keine attrak-tiven Innovationen mehr gehabt: weder von der Software- noch von der Hardware-Seite. Microsoft macht nur noch Kosmetik und Intels Rambus-Offensive hat auch nicht funktioniert." Und Arnold ergänzt: "Viele Anbieter setzen auf falsche Segmente wie den Retail-Kanal, wo die Margen einfach ka-tastrophal sind." Aber das sei kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen und zu resignieren, führt Arnold weiter aus. Die Rombus IT Distribution sei dagegen breiter aufgestellt und setze auf "lösungsorientierte Kombinationen von Hardware" wie beispielsweise im Notebook- oder Serverbereich.

Der Distributor hat seine Geschäftstätigkeit in vier Bereiche gegliedert, "um so auch den Ansprüchen der Fachhandelsstruktur gerecht zu werden", begründet Arnold: Der erste Bereich umfasst die gleichnamige Eigenmarke Rombus mit PCs, Servern und Notebooks - Web-Pads und PDAs sollen im dritten Quartal dazukommen. Das zweite Geschäftsfeld befasst sich mit Netzwerktechnik und Kommunikation: Hier konnte Rombus die Exklusivdistribution für die Netzwerk-Komponenten des US-Herstellers Linksys an Land ziehen. Es folgen Komponenten und Zubehör sowie als viertes der Bereich Neue Medien und Peripherie für die Eigenmarke. Rombus setze "einen besonderen Fokus auf Innovationen und die Verknüpfung der einzelnen Produktsegmente, um notwendige Lösungsansätze sinnvoll umsetzen zu können", betont der Distributor. Insbesondere hat Rombus hier den Bereich Mobile Computing im Visier und sieht dementsprechend seine Wettbewerber auch nicht bei den Broadlinern, sondern im Segment der Spezialdistribution wie beispielsweise RFI. "Wir wollen als Ideen-Pool für den Fachhandel fungieren, um auch einfache Hardware wie PCs besser zu vermarkten", meint Arnold.

Das Management der Rombus-Gruppe kennt das Distributionsgeschäft und die Fachhandelslandschaft aus langer Erfahrung: Die Führungsspitze bestehend aus sechs Köpfen kommt von Peacock: Ralph Koch, Rüdiger Renn, Claudia Schlicht, Marion Turnwitt, Cheng Wu Yuan und Frank Arnold. 1997 gründeten sie Rombus (zur Aufstellung der Rombus-Gruppe siehe Grafik).

Heute arbeiten sie mit rund 500 Fachhändlern im Bundesgebiet zusammen. "In der Hauptsache kommen unsere Kunden aus dem professionellen Umfeld wie Systemhäuser und VARs. PC-Shops machen bei uns einen kleineren Anteil im Eigenmarkengeschäft aus", erklärt Ralph Koch, gemeinsam mit Rüdiger Renn Geschäftsführer der Rombus GmbH. Derzeit macht das Distributionsgeschäft noch 60 Prozent vom Gesamtumsatz aus, die Eigenmarke 40 Prozent. Langfristiges Ziel ist eine 50-zu-50-Aufteilung. Und warum soll Rombus besser als die Großen in der Disti-Szene sein? Für Koch liegen die Vorteile seines Unternehmens auf der Hand: "Wir sind näher am Kunden. Bei uns arbeitet der Handel langfristig mit den gleichen Ansprechpartnern. Und wir sind schneller und flexibler als die Wettbewerber." Das vergangene Geschäftsjahr schloss Rombus mit 35 Millionen Euro Umsatz ab. 2001 sind 50 Millionen Euro das Ziel der Bürener Mannschaft.

www.rombus.de

ComputerPartner-Meinung:

Auch von der Distribution werden neue Ansätze und Ideen vom Fachhandel erwartet. Mit dem Ansatz Hardware in Lösungen, beispielsweise im Mobile-Computing-Bereich, einzubinden, liegt Rombus nicht falsch. Aber auch hier schläft der Wettbewerb nicht. Gewinnen werden die, die ihre Ideen auch für den Handel am besten umsetzen. (ch)

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