Ratgeber für Reseller

Router-Tuning

12.03.2013
Von David Wolski

Alternative Firmware

3. DD-WRT: Für viele Router maßgeschneidert & Alternativen

Mittlerweile unterstützt DD-WRT nicht nur Linksys-Geräte, sondern eine große Auswahl an Produkten und hat die größte Anwender- sowie Entwicklergemeinde. Diese Firmware ist aber nicht in einer universellen Version für jeden Router geeignet, sondern liegt in 18 einzelnen Varianten vor. Denn Router bieten je nach Modell Flash-Speicher in verschiedenen Größen von 2 MB, 4 MB, 8 MB und mehr. Je mehr Platz für das interne Betriebssystem, desto mehr Zusatzpakete haben im internen Linux-System der Firmware Platz. Die Auswahl der passenden Version ist allerdings dank guter Dokumentation in einem Wiki auf der Projekt-Webseite eine exakte Wissenschaft. Mehr dazu im Kasten „Welche Geräte werden unterstützt?“.

Bei den meisten Routern, etwa bei den unterstützten Modellen von Netgear, richten Sie DD-WRT einfach über die Weboberfläche der Original-Firmware ein, so als ob es sich um ein gewöhnliches Update handelt. Es gibt aber auch störrische Router, bei denen dies nicht auf diese Weise gelingt, und stattdessen ein Firmware-Austausch über Telnet oder das vergleichsweise aufwendige TFTP erforderlich ist. Im Wiki zu DD-WRT finden Sie für die unterstützten Router nicht nur eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern meist auch Hinweise dazu, wie Sie zur OriginalFirmware zurückwechseln können.

Generell muss das Aufspielen über eine kabelgebundene Netzwerkverbindung erfolgen. Davor und danach führen Sie einen sogenannten 30/30/30-Reset durch, der in dem Kasten „Router neu starten: 30/30/30-Reset“ erklärt ist. Wenn Sie der Installationsanleitung der jeweili gen Wiki-Seite folgen, sollte eigentlich nichts schiefgehen. Nach der Ins tallation ist das Webinterface des Routers über die IP-Adresse 192.168.1.1 erreichbar. Beim ersten Log-in lautet der Nutzername root, das Passwort ist admin. Die aktuelle Version von DD-WRT erfordert anschließend ein neues Passwort.

Router endlich sicher machen - so geht´s

4. Alternativen: Open WRT und Tomato USB

DD-WRT ist nicht die einzige freie Firmware. Open WRT ist eine weitere, ausgereifte Entwicklung, die der technische Vorläufer von DD-WRT ist und sich an fortgeschrittene Firmware-Bastler wendet. Im Grundzustand handelt es sich dabei um ein schlankes Linux-System für die Grundfunktion des Routers. Es gibt dazu Hunderte von optionalen Modulen, die sich über den integrierten Paketmanager auf einer Kommandozeile im Router hinzufügen lassen. Einen unterstützten Router können Sie so gezielt um die gewünschten Funktionen erweitern.

Freetz auf der Fritzbox: Über den Menüpunkt „Freetz“ links in der Menüleiste kommen Sie zu den erweiterten Einstellungen dieser inoffiziellen Fritzbox-Firmware.
Freetz auf der Fritzbox: Über den Menüpunkt „Freetz“ links in der Menüleiste kommen Sie zu den erweiterten Einstellungen dieser inoffiziellen Fritzbox-Firmware.

Die Liste unterstützter Geräte ähnelt DD-WRT, und für Open WRT gibt es individuelle Anleitungen für verschiedene Router. Zwar ist auch Open WRT in vielen Fällen über das normale Firmware-Update eingespielt, der Anspruch in der Konfiguration ist aber höher.
Ein weiterer Vertreter inoffizieller Firmware ist Tomato USB. Das Tool ist ebenfalls modular aufgebaut und hat nachrüstbare Funktionen anhand von Zusatzpaketen mit an Bord. Ansonsten unterscheidet es sich im Wesentlichen aber nur durch eine andere Weboberfläche. Die verfügbare, englischsprachige Dokumentation richtet sich gleichfalls an Fortgeschrittene, Erfahrung mit DD-WRT oder Open WRT ist hilfreich.

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