Nur gesundheitlich bedingt?

Rücktritt von CMI-Boss schockt Taiwans LCD-Industrie

05.12.2011

Wie aus Bankenkreisen verlautbar, würde CMI zusammen mit der Foxconn Group leichter an das gewünschte Darlehen herankommen. Foxconn beziehungsweise Hon Hai Precision Industry gilt als CMI-Mutter, auch wenn der Apple- und Sony-Produktionspartner nur zu 11,06 Prozent an dem größten Panel-Hersteller Taiwans beteiligt ist. Von dem Unternehmen kamen bisher aber noch keine offiziellen Signale für eine Unterstützung, das syndizierte Darlehen zu erhalten.

Investitionen für Ausbau- oder Neubaupläne in der Panel-Industrie verschlingen oft mehrere Milliarden Dollar, ein modernes LCD-Panel-Werk kann unter Umständen ähnlich teuer sein wie ein mittelgroßes bis großes Atomkraftwerk. Ohne Investitionen können die Panel-Hersteller Taiwans aber nicht mit den großen Konkurrenten aus Südkorea Schritt halten.

Der Rücktritt Liaos wird in Taiwan auch unter dem Licht gesehen, dass die Regierung in Taipei seit Jahren auf eine Konsolidierung der einheimischen LCD-Industrie drängt und die Ministerin für Planung und Entwicklung Christina Liu sich unlängst mit den beiden größten Herstellern der Insel getroffen hat, um Möglichkeiten einer Kooperation zwischen CMI und AU Optronics (AUO) abzuklopfen.

Dabei wurde gleich spekuliert, dass auch ein Merger zwischen der Nummer drei und vier im weltweiten Panel-Markt im Ergebnis herausschauen könnte, um gegen Samsung und LG Display ein echtes Gegengewicht zu schaffen und einen neuen Weltmarktführer entstehen zu lassen.

Beide Panel-Hersteller seien für Möglichkeiten einer Kooperation offen, hatte Ministerin Liu nach dem Treffen mit CMI und AUO gesagt und dabei als Optionen unter anderem gemeinsame Kapazitäten und Marketing-Auftritte sowie den Austausch von Technologie und Patenten genannt. (kh)

Zur Startseite