Projekt in Brandenburg

Rundfunkfrequenzen für breitbandiges Internet

02.12.2008
Ein Pilotprojekt soll testen, ob Rundfunkfrequenzen sich für breitbandiges Internet eigenen - sowohl technisch als auch finanziell.

Im nordbrandenburgischen Wittstock starten die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und T-Mobile das erste Pilotprojekt in Europa, bei dem Rundfunkfrequenzen für breitbandiges Internet eingesetzt werden sollen.

Mit dem Pilotprojekt sollen "die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Regelbetrieb im Rundfunkspektrum" geklärt werden, erklärt die mabb. Genutzt werden Frequenzen im UHF-Bereich, die früher dem analogen Antennenfernsehen vorbehalten waren

Ein auf den Frequenzbereich bei 750 MHz adaptiertes kommerzielles 3G TD-CDMA-System bildet die technische Grundlage. Die Basisstation ist auf einem Funkmast angebracht; es werden 100 Empfangsgeräte installiert.

Das Projekt soll unter anderem klären, welche Reichweiten praktisch erzielt werden können und welche Bandbreite in der Funkzelle unter den lokalen Ausbreitungsbedingungen möglich ist. Des Weiteren soll herausgefunden werden, ob Interferenzen zwischen dem digitalen Antennenfernsehen (DVB-T) und dem Funkbetrieb für Breitband-Internet auftauchen, und wenn ja, wie diese beseitigt oder wenigstens reduziert werden können..

In der Region Wittstock ist bis jetzt Internet nur schmalbandig und mit niedrigen Datenraten verfügbar. "Ein kupfer- oder glasfaserbasierter Breitbandausbau in dünn besiedelten Gebieten ist nicht wirtschaftlich. Dies kann durch moderne Funktechnologien erfolgen, aber nur in einem Frequenzbereich, der hohe Reichweiten gestattet ", sagte Günther Ottendorfer, Geschäftsführer Technik bei T-Mobile Deutschland, bei der Vorstellung in Berlin. Die Alternativen WiMax, Satellit oder Kabel kämen nicht in Frage.

Dem Mobilfunkanbieter Vodafone zufolge haben rund 10 Prozent der deutschen Bevölkerung keine Chance auf eine schnelle DSL- Anbindung an das Internet. (wl)

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