Samsung: "10.000 Händler in Deutschland erreichen"

02.08.2001
Auch die Samsung Electronics GmbH (SEG) korrigiert ihre Ziele 2001 im Monitorgeschäft nach unten. Gleichzeitig startet der Hersteller allerdings eine großangelegte Sommeroffensive, die einem Rundumschlag gleichkommt: 47 neue Display-Produkte werden im September eingeführt und 10.000 Händler wollen die Schwalbacher über ein neues Partner-Relation-Konzept erreichen.

Im September 2000 blickte Olaf Lietzau, Senior Director Digital Media bei SEG, sehr optimis-tisch auf das kommende Geschäftsjahr: Eine Million Monitore wollte der Samsung-Manager in Deutschland verkaufen und damit zwei Milliarden Umsatz erwirtschaften (siehe ComputerPartner 31/00, Seite 16). Seine Ziele muss er jetzt nach unten korrigieren: "Natürlich hat auch uns die Flaute in den Monaten Mai, Juni, Juli erwischt. Am Jahresende werden wir auf 800.000 verkaufte Monitore kommen und rund 1,6 Milliarden Mark erwirtschaften." Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch rund 500.000 verkaufte Einheiten bei einem Umsatz von einer Milliarde Mark.

Trotz Preisverfall, vor allem im LCD-Segment, wachse "Samsung aber immer noch überproportional im Vergleich zum Gesamtmarkt und wir arbeiten profitabel", versichert Lietzau. Und er sieht bereits wieder Licht am Ende des Tunnels: "Das B2B-Geschäft zieht langsam wieder an: Während der Juni tot war, kommen jetzt wieder die Anfragen der Key-Accounts rein. Wir haben derzeit circa 50 bis 60 Nachfragen pro Monat: Im Vergleich zu den Vormonaten ist das fast sensationell", sagt Lietzau. Mit einer steigenden Nachfrage an der Consumer-Front rechnet er allerdings erst im Weihnachtsgeschäft.

Trotz einem flauen Frühjahr und trüben Sommermonaten seien keine Entlassungen geplant: "Im Gegenteil: Wir stellen jetzt acht neue Mitarbeiter ein", betont Lietzau.

Offensive: Preissenkungen plus Partner-Konzept

Um der schwachen Nachfrage entgegen zu wirken, startet Samsung - wie auch andere Wettbewerber - jetzt erst mal eine Preisoffensive im TFT-Geschäft: Einen 15-Zöller-Sync-Master bietet das Unternehmen ab sofort zum Händlereinkaufspreis (HEK) von 899 Mark an, einen 15-Zoll-Samtron für 799 Mark.

Damit nicht genug: Ende September führt SEG in Deutschland 47 neue Monitor-Modelle ein (CRT und TFT) und startet gleichzeitig sein Partner-Relation-Programm: "Wir möchten damit 10.000 deutsche Wiederverkäufer erreichen", erklärt Lietzau. Erstens sollen damit neue Händler akquiriert werden, zweitens der Absatz angekurbelt werden. Der Geschäftsbereich Monitore startet dabei als Pilotprojekt: "Die Display-Division ist am weitesten entwickelt was Organisation, Mitarbeiter-Qualifikation, Kontakte und Abläufe angeht. Daher wird dieser Geschäftsbereich den Vorreiter spielen. Später wollen wir dieses Konzept dann auf den gesamten IT-Bereich übertragen", führt Lietzau aus.

Seit 1. Januar hat Lietzau den Samsung-Bereich Digital-Media (derzeit 70 Mitarbeiter) übernommen. Sein wichtigstes Ziel für das laufende Geschäftsjahr: "Wir arbeiten noch an einem besseren Miteinander und Nebeneinander der einzelnen Geschäftsbereiche. Bis sich die angestrebten Synergien wirklich durchgesetzt haben, werden wir noch mindestens sechs Monate brauchen."

Mit dem Start der Samsung-Notebooks in Deutschland zeigt sich Lietzau dagegen zufrieden. Nach der Anlaufphase im Retailkanal komme jetzt der Aufbau des B2B-Kanals an die Reihe, so der Samsung-Manager. Lufthansa Cargo als Kunden habe man bereits gewonnen. "Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir 30.000 Laptops absetzen. Die Kunden-Resonanz war bisher durchweg positiv und diese Vorgabe können wir auch erreichen", gibt sich Lietzau zuversichtlich.

www.samsung.de

ComputerPartner-Meinung:

Entgegen dem allgemeinen Trend in der IT-Branche - Sparen, was das Zeug hält - setzt Samsung auf antizyklisches Marketing: Die Nachfrage lässt zwar zu wünschen übrig, trotzdem investiert der Hersteller für bessere Zeiten: in Produkte, Kundenmarketing und Mitarbeiter. (ch)

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