Samsung baut keine Notebooks in Korea mehr

10.05.2005
Der koreanische Elektronikriese Samsung hat seine gesamte Notebook-Produktion nach China ausgelagert. Fast 90 Prozent aller weltweit verkauften PCs werden mittlerweile dort produziert.

Der koreanische Elektronikriese Samsung hat seine gesamte Notebook-Produktion nach China ausgelagert.

In Südkorea und den meisten Industrienationen geht die Angst um, dass die Produktionsverlagerung in Billiglohnländer wie China die eigene Wirtschaft aushöhlen könnte. Von zunehmender Arbeitslosigkeit und Wissenstransfer ganz zu schweigen. Wie in Taiwan galt auch in Südkorea lange die Divise, dass die Produktionsverlagerung nur Low-end-Elektronikgüter betreffen soll. Doch nachdem Taiwans OEM-starke Notebook-Industrie, die fast 80 Prozent des Weltmarktes bestreitet, ein Großteil der Produktion schon nach China ausgelagert hat, bleibt auch den meisten japanischen und koreanischen Markenherstellern nichts anderes übrig.

Samsungs Notebook-Ausstoß im südkoreanischen Suwon ist zwischen 2002 und von 483.000 auf 128.000 Stück pro Jahr geschrumpft und im April völlig eingestellt worden. In der chinesischen Stadt Suzhou, mittlerweile eine der Lieblingsproduktionsstätten vieler ausländischer Unternehmen, ist eine Fabrikanlage mit einem jährlichen Notebook-Ausstoß von einer Million Stück entstanden. Nur Marketing, Forschung und Entwicklung bleiben in Korea.

Auch andere Samsung-Produkte wie DVD-Player, Monitore und Fernseher werden dort gebaut. Erst im letzten Jahr hat der koreanische Riese auch seine ganze Produktion von Mikrowellengeräten nach China verlagert. Auch die Produktion von Desktop-PCs ist zugunsten von OEM-Partnern eingestellt worden.

"Der Gang nach China ist ein globaler Trend. Die Produktionsbasen führender PC-Hersteller verlagern sich rapide nach China, wo schon jetzt rund 90 Prozent der PC-Produktion läuft", wird ein Unternehmenssprecher in "The Korean Times" zitiert. (kh)

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