Samsung will im Festplattenmarkt kräftig auf die Tube drücken

07.11.1997
MÜNCHEN: Der koreanische Konzern Samsung ist dafür bekannt, sich ehrgeizige Ziel zu stecken. So will der Unternehmensbereich Samsung Electronics im 21. Jahrhundert einer der fünf führenden Elektronikkonzerne werden. Nach dem Start ins Notebookgeschäft im vergangen Jahr, sollen nun auch im Festplattenmarkt die Karten neu gemischt werden. Binnen der nächsten sechs Monate wollen sie den Absatz von Massenspeichern in Deutschland verzehnfachen.Unsere Ziele sind klar definiert. Bis zum Jahr 2000 wollen wir weltweit zu den Top 5 der Festplatten-Anbieter gehören", faßt Holger Kubsch, Sales Manager Rotating Memories der Samsung-Electronics GmbH in Schwalbach, das Vorhaben der Koreaner zusammen.

MÜNCHEN: Der koreanische Konzern Samsung ist dafür bekannt, sich ehrgeizige Ziel zu stecken. So will der Unternehmensbereich Samsung Electronics im 21. Jahrhundert einer der fünf führenden Elektronikkonzerne werden. Nach dem Start ins Notebookgeschäft im vergangen Jahr, sollen nun auch im Festplattenmarkt die Karten neu gemischt werden. Binnen der nächsten sechs Monate wollen sie den Absatz von Massenspeichern in Deutschland verzehnfachen.Unsere Ziele sind klar definiert. Bis zum Jahr 2000 wollen wir weltweit zu den Top 5 der Festplatten-Anbieter gehören", faßt Holger Kubsch, Sales Manager Rotating Memories der Samsung-Electronics GmbH in Schwalbach, das Vorhaben der Koreaner zusammen.

Wie hoch sich damit Samsung die Latte gelegt hat, zeigen die neuesten Zahlen zum Festplattenmarkt. Laut Marktforschungsunternehmen IDC rangieren die Koreaner derzeit auf Platz 8 der Weltrangliste, Anbieter wie Toshiba, Maxtor und Fujitsu gilt es zu überflügeln. In Stückzahlen ausgedrückt heißt das: Samsung muß im Jahr 2000 rund 14 Millionen Festplatten absetzen, um den avisierten Marktanteil von sieben Prozent zu erreichen. "Es sieht nicht danach aus, daß wir auf unserem Weg dorthin mit ernsthaften Schwierigkeiten rechnen müssen. Der Festplattenmarkt kann im Gegensatz zu anderen Marktsegmenten als freundlich und umgänglich bezeichnet werden", will Kubsch wissen. "Das jeweils vierte Quartal ist seit Jahren stets durch Allokationen geprägt und bietet gerade einem Newcomer gute Startchancen", argumentiert er weiter. Samsung sei bisher nur deswegen in seinen Absatzzahlen gebremst gewesen, weil sie entsprechende Stückzahlen nicht verfügbar gehabt hätten. Mit anderen Worten: Samsungs mäßiger Erfolg im Festplattenmarkt liegt schlicht und einfach in der bis dato eingeschränkten Produktionskapazität begründet.

Neue Produktionsstätte in Betrieb genommen

Das soll sich jetzt mit der Inbetriebnahme eines neues Werkes im koreanischen Gumi ändern. Nach eigenen Angaben können dort pro Jahr rund zehn Millionen Festplatten hergestellt werden. "Wenn der Markt es fordert, können wir auch 15 Millionen Stück produzieren. Kapazitäten dieser Größenordnung sind jedenfalls bereits heute eingeplant," fügt der Samsung-Manager hinzu. Technologien, die für ein marktgerechtes Angebot von Festplatten notwendig sind, werden derzeit noch zugekauft (Chipsätze, Schreib- und Leseköpfe undsoweiter), für die Zukunft sei allerdings geplant, mehr Eigenentwicklung zu betreiben. Welche Auswirkungen die Inbetriebnahme der neuen Fabrikationsanlage auf die Absatzzahlen von Festplatten in Deutschland hat, darüber herrschen in der hiesigen Dependance bereits klare Vorstellungen. Während die Schwalbacher in der ersten Jahreshälfte nur rund 10.000 Harddisks liefern konnten, plant man für die verbleibenden sechs Monate den Absatz von knapp 100.000 Stück an! Rund 50 Prozent sollen nach Aussage von Kubsch über die Distribution den Markt erreichen, die andere Hälfte wandere direkt zu Anbietern wie Vobis, Pacomp, Schadt oder Fujitsu ICL in die PC-Produktion. Entsprechende Abkommen, so Kubsch weiter, würden bereits vorliegen oder stünden unmittelbar vor ihrem Abschluß. Die angepeilte Verzehnfachung der Absatzzahlen führt letztendlich auch dazu, daß neben den bestehenden - eher kleineren Distributoren - künftig zwei Broadliner Festplatten der Koreaner im Produktsortiment führen werden: C2000 und CHS erhielten dabei den Zuschlag. Zudem soll das bis dato eher schmächtige Angebot an Samsung-Festplatten auf fünf bis sechs Modelle erweitert werden. Harddisks mit SCSI-Controller sind seit kurzem ebenfalls lieferbar, werden aber zur Zeit ausschließlich über den Ottobrunner Distributor MCE vertrieben. An ein Engagement im Bereich der 2,5-Zoll-Festplatten, wie sie in Notebooks eingesetzt werden, wird jedoch nicht nachgedacht. "Dafür ist der Markt noch immer viel zu klein, die Stückzahlen hierfür dürften bei uns keine zehn Prozent ausmachen. Damit ist klar, daß wir unrentabel arbeiten würden. Also lassen wir bis auf weiteres die Finger davon", so Kubsch gegenüber ComputerPartner.

Speicherhunger scheint im Business-Bereich zunächst gestillt

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