Verluste wegen Überangebot

Samsung will LCD-Sparte ausgliedern

20.02.2012
Nach vier Quartalsverlusten in Folge im LCD-Geschäft sollen OLEDs bei Samsung in den Mittelpunkt rücken.
Genug der Verluste: Bei Samsung sollen OLED-Displays die Rolle der LCD-Displays übernehmen.
Genug der Verluste: Bei Samsung sollen OLED-Displays die Rolle der LCD-Displays übernehmen.

Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung will seine unrentable Sparte für Flüssigkristall-Bildschirme (LCD) ausgliedern. Die LCD-Einheit soll nach dem Beschluss des Direktoriums am 1. April in ein neues Unternehmen unter dem vorläufigen Namen "Samsung Display" mit einer Kapitalausstattung von 750 Milliarden Won (etwa 505,8 Millionen Euro) überführt werden, wie der weltweit größte Hersteller von Fernsehgeräten und Speicherchips mitteilte. Bei einer für Mitte März geplanten Hauptversammlung muss der Schritt noch endgültig gebilligt werden.

Die Ankündigung kam zu einem Zeitpunkt, da Samsung und andere Hersteller wie der heimische Wettbewerber LG Electronics ihr Augenmerk zunehmend auf die zukunftsweisende OLED-Technik für Bildschirme oder Anzeigen richten. OLED steht für organische Leuchtdiode, die besonders kontrastreiche Bilder ermöglicht und den Stromverbrauch weiter reduziert. Weitere Vorteile von OLED: keine Blickwinkelabhängigkeit, geringe Einbaumaße und keine Hintergrundbeleuchtung.

Marktbeobachter schließen deshalb nicht aus, dass Samsung die LCD-Aktivitäten auch mit "Samsung Mobile Display" zusammenlegen könnte. Das Unternehmen produziert OLED-Displays, die zurzeit noch vor allem in mobilen Geräten wie Smartphones eingesetzt werden.

Angesicht eines Überangebots hatte Samsung in seinem LCD-Geschäft vier Quartale in Folge einen operativen Verlust verbucht. Die Abtrennung der LCD-Sparte werde helfen, die Entscheidungsprozesse zu straffen und die Ressourcen effektiver einzusetzen, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns. Die Ausgliederung werde es außerdem erlauben, "auf die Bedürfnisse unserer Kunden schneller zu reagieren", wurde der Chef des LCD-Geschäfts, Park Donggun, zitiert. (dpa/tö)

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