Samsungs Q1-Profit um 52 Prozent eingebrochen

19.04.2005
Lange Zeit galt Koreas Riese Samsung als der leuchtendste Stern am IT-Himmel - bis Mitte April die Zahlen vom ersten Quartal 2005 bekannt wurden.

Lange Zeit galt Koreas Riese Samsung als der leuchtendste Stern am IT-Himmel - bis Mitte April die Zahlen vom ersten Quartal 2005 bekannt wurden.

Gerade erst wenige Tage war es her, dass der zweitgrößte LCD-Panel-Hersteller, LG Philips LCD, mit minus 104 Millionen Euro erstmals in die roten Zahlen rutschte, und nun hat es auch die Nummer eins Samsung Electronics erwischt. Der Gewinn im ersten Quartal 2005 ist gegenüber dem Vorjahr um 52 Prozent auf umgerechnet 2,40 Milliarden Euro zurückgegangen, der Umsatz von 11,02 auf 10,56 Milliarden Euro. Der Nettogewinn blieb mit 1,147 Milliarden Euro weit unter den von Analysten erwarteten 1,554 Milliarden Euro zurück.

Schuld an dem Umsatz- und Gewinneinbruch waren unter anderem stark fallende LCD- und DRAM-Preise, niedrigere Margen bei Handys und einer gut dreistelligen Millionenabschreibung bei der Kreditkarten-Tochter Samsung Card. Zu allem Überfluss ist der Wechselkurs des südkoreanischen Won gegenüber dem US-Dollar innerhalb eines Jahres um 14,5 Prozent gerstiegen, was Samsung als zu 82 Prozent vom Export abhängig, zusätzlich geschadet hat.

Samsung gilt als größter Speicherchip- und drittgrößter Handy-Anbieter der Welt. Weiter sinkende DRAM-Preise und steigende Kosten zerren an den Gewinnen. Analysten in Korea rechnen im zweiten Quartal aber dennoch mit einer Verbesserung der Ertragslage. Begründet wird dies mit saisonal steigender Nachfrage nach Handys, DRAMs und LCDs sowie einer erwarteten allgemeinen Belebung der Wirtschaft.

Verluste durch stark sinkende DRAM-Preise seit März 2005 konnte Samsung durch eine steigende Nachfrage nach Flash-Memory wettmachen. Für das am 1. April begonnene zweite Quartal 2005 rechnet der koreanische Riese mit einem Wiederanziehen der DRAM-Preise sowie mit einer steigenden Nachfrage nach Flash-Memory, Handys, MP3-Playern und Camcordern.

Nach enttäuschenden Zahlen bei LG Philips, IBM und Sony Ericcson reagierten die Börsen zunächst noch relativ gelassen auf den Gewinneinbruch bei Samsung. Das Papier des koreanischen Riesen mit einem Marktwert von 83 Milliarden Dollar (64,29 Milliarden Euro) fiel kurz nach Bekanntwerden der Quartalszahlen um 2,1 Prozent und riss den südkoreanischen Index um 0,7 Prozent nach unten. Im gesamten ersten Quartal konnte Samsungs Aktie aber um 11,4 Prozent zulegen.

Im Gesamtjahr 2005 rechnet Reuters Estimates für Samsung nur mit einem Gewinn von 6,42 Milliarden Euro nach einem Rekordergebnis von 8,21 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. (kh)

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