Netzwerke von Handelsplattformen

SAP darf Ariba kaufen

01.10.2012
SAP bekam von den Wettbewerbshütern grünes Licht für die 4,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Anbieters Ariba. Nach der Zustimmung auch des US-Justizministeriums soll der Deal nun bald abgeschlossen werden. Der im Mai 2012 angekündigte Zukauf gilt als wichtiger Schachzug im Ringen mit dem Erzrivalen Oracle.
Für die Ariba-Übernahme bekam SAP grünes Licht von den Kartellbehörden.
Für die Ariba-Übernahme bekam SAP grünes Licht von den Kartellbehörden.
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SAP bekam von den Wettbewerbshütern grünes Licht für die 4,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Anbieters Ariba. Nach der Zustimmung auch des US-Justizministeriums soll der Deal nun bald abgeschlossen werden. Der im Mai 2012 angekündigte Zukauf gilt als wichtiger Schachzug im Ringen mit dem Erzrivalen Oracle.

Ariba bietet Firmen Handelsnetzwerke an - etwa Plattformen für Ein- und Verkauf. Sie greifen auf sogenannte Cloud-Dienste zu, also auf zentral im Internet oder in Firmennetzwerken laufende Programme und dort gespeicherte Daten. SAP und Oracle sind derzeit beide auf einer milliardenschweren Einkaufstour im Cloud-Geschäft.

Nach Abschluss der Ariba-Übernahme will SAP die Angebote in der sogenannten Datenwolke schnell ausbauen. "Bis 2015 wollen wir mit dem Cloud-Computing-Geschäft zwei Milliarden Euro umsetzen", sagte SAP-Co-Chef Jim Snabe am Montag in Walldorf. Er bekräftigte damit die bisherige Prognose für das noch junge Segment. Zuletzt setzten die Walldorfer noch wenig mit Cloud-Software um, da der Bereich erst im Aufbau ist. SAP will das Umsatzziel ohne weitere Übernahmen erreichen.

Dabei soll auch die Profitabilität in dem Geschäft steigen. Derzeit verdienen die meisten Unternehmen in dem Bereich noch kein Geld, wachsen dafür aber stark. Die Walldorfer hatten am Freitagabend vom US-Justizministerium die letzte noch ausstehende Genehmigung für den insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar teuren Kauf des auf Einkaufsplattformen spezialisierten Anbieters erhalten. Die Übernahme ist damit jetzt endgültig unter Dach und Fach.

"Ariba ist jetzt ein Teil der SAP-Familie", sagte Snabe. "Das ist Meilenstein für die Strategie des Unternehmens." Neben Ariba spielt der für 3,4 Milliarden Dollar zugekaufte US-Anbieter von Mietsoftware Successfactors eine zentrale Rolle beim Ausbau des Cloud-Geschäfts. Dieses gilt als Wachstumsmotor der Branche. Die Software läuft dabei nicht mehr auf Rechnern des jeweiligen Unternehmens, sondern auf SAP-Servern. Die Kunden greifen dann über das Internet zu. (dpa/rw)

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