SAP: großes Interesse an Betriebsrat

20.06.2006
Bei der jahrzehntelang ohne Betriebsrat agierenden SAP stehen Betriebsratswahlen an - und das Interesse ist groß. Nachdem gewerkschaftlich organisierte

Bei der jahrzehntelang ohne Betriebsrat agierenden SAP stehen Betriebsratswahlen an - und das Interesse ist groß.

Nachdem gewerkschaftlich organisierte Mitglieder im März die Wahl für eine Arbeitnehmervertretung durchgesetzt hatten, stehen bei der ersten Betriebsratswahl in Walldorf am morgigen Mittwoch rund 400 SAP-Mitarbeiter als Kandidaten auf nicht weniger als zehn unterschiedlichen Listen zur Wahl. Die Listen umfassen eine Gewerkschaftsliste, ebenso so lautmalerische wie zum Beispiel "Wir für Dich", aber auch "Die Unabhängigen".

Wählen können rund 9.000 Mitarbeiter in Walldorf und dem benachbarten St. Leon-Rot. In Deutschland zählt SAP insgesamt 14.000 Beschäftigte. Der Betriebsrat wird mit 37 Mitgliedern die gesetzliche Mindestbesetzung haben.

Zwar hatten sich Anfang März rund 91 Prozent der Belegschaft gegen einen Betriebsrat ausgesprochen, doch nachdem die drei Gewerkschaftsmitarbeiter wegen der Wahl eines Betriebsrates vor ein Mannheimer Arbeitsgericht gezogen waren, hatte sich SAP gefügt und begann, die Wahl selbst zu organisieren. Dazu erklärte SAP-Sprecher Frank Hartmann gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: "Die Mitarbeiter wollen sich das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen. Sie wollen einen Betriebsrat aus ihrer Mitte - und keinen fremd gesteuerten aus der Gewerkschaft."

Bisher hatten acht Arbeitnehmervertreter im 16-köpfigen Aufsichtsrat auch die Interessen der Belegschaft vertreten. (wl)

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