SAP: Mittelstand weiter im Fokus

11.09.2006
Im Vergleich zum Vorjahr konnte SAP das Geschäft mit der Mittelstandslösung "Business One" weltweit um 54 Prozent steigern.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

In den vergangen drei Monaten hat SAP hierzulande 50 weitere Abnehmer für die Mittelstandslösung "Business One" (B1) gefunden. Damit beläuft sich die Zahl der B1-Kunden in Deutschland auf genau 1.248. Um diese Anwender kümmern sich 84 B1-Partner, vor knapp drei Monaten waren es noch 98.

Einen zufriedenen Business-One-Kunden hat SAP heute der Öffentlichkeit präsentiert: Die RKW Bayern GmbH, ein Beraterhaus mit 14 festen Mitarbeitern hat sechs B1-Lizenzen erworben. Zu den neuen Business-One-Kunden in Deutschland zählen der Werbeprodukteversender Cloverline, ferner der Kaffeespezialist Schmitz-Mertens und der Franchise-Geber Checkpoint Systems.

Laut Michael Schmitt, Senior Vice President SME EMEA bei SAP, konnte der Konzern hierzulande um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen - im unteren Mittelstand. Damit sind Anwenderfirmen mit weniger als 100 Mitarbeitern gemeint, das Zielpublikum für Business One.

Das Segment des gehobenen Mittelstands, also Unternehmen mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern, adressiert SAP mit seiner mySAP-Lösung "All-in-One". Hier blieb die Anzahl der Vertriebpartner in den vergangenen drei Monaten konstant (164), auch die Kundenbasis in Deutschland (2.700) hat sich kaum verändert.

Die aktuell reduzierte Zahl der Business-One-Partner erklärt sich aus der nun fortschreitenden Qualifizierung dieser Händler für das neue Partner-Edge-Channel-Programm von SAP. "Da bleiben eben einige Wiederverkäufer auf der Strecke", hieß es dazu auf Nachfrage beim Hersteller. Doch der Beitritt zu Partner-Edge lohnt sich: Jedes Mitglied dieser Community wird von einem dedizierten Partner Service Advisor bei SAP betreut. Je nach Partnerstufe (Gold, Silber, Zertifiziert) fällt diese Betreuung unterschiedlich intensiv aus. Derzeit haben sich etwa 50 Prozent der SAP-Mittelstandspartner für das neue Channel-Programm qualifiziert.

Potenziellen Business-One-Partnern macht Schmitt den Beitritt zu Partner-Edge mit einer "Resell only"-Option schmackhaft: Am Anfang könnten sie sich auf den Wiederverkauf der Softwarelizenzen beschränken und den gesamten Service SAP überlassen, falls erwünscht. Ein solcher Händler würde dann seinen Kunden gegenüber auch als Wiederverkäufer der von SAP erbrachten Dienstleistung auftreten. Sobald er sich dazu in der Lage sieht, kann dieser Business-One-Partner natürlich jederzeit selbst die Softwareanpassungen beim Kunden durchführen.

Neues Business-One- Release in zwei Jahren

2008 soll die nächste Business-One-Version auf den Markt kommen. Laut Gadi Shamia, Senior Vice President Small Business bei SAP, lässt sich das neue Release noch schneller implementieren. Auch der Installationsvorgang an sich soll einfacher vonstatten gehen, und die "Unterhaltskosten" der Software (Costs of Ownership) sollen geringer ausfallen als bisher. Ferner liefert das "neue" Business One weitere Werkzeuge für unabhängige Softwarehäuser (Independent Software Vendors, ISVs).

Darüber hinaus ist die B1-Anbindung an Webshops leichter zu bewerkstelligen, wie SAP in einer ersten Vorführung der Software demonstrierte. Auch der Output von Rechnungen in Microsoft Word, die Analyse von Geschäftsdaten mittels Excel und der Export von Kontaktdaten ins Outlook-Adressbuch funktionieren laut Demo einwandfrei. Vorher muss aber der Business-One-Partner die Systeme von SAP und Microsoft beim Kunden entsprechend verknüpfen.

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