Strategie

SAP setzt verstärkt auf mobile Anwendungen

05.02.2014
Der Softwarekonzern SAP will vieles einfacher machen und bietet seine Programme verstärkt auf Smartphones und Tablets an. Der Umschwung auf Cloud-Programme bremst aber das Gewinnwachstum.

Der Softwarekonzern SAP will seine Kunden in Zukunft verstärkt mit Programmen für Smartphones und Tablets gewinnen. "Wir bieten unseren Kunden künftig durchgehend Zugriff auf SAP-Software über mobile Endgeräte an", sagte SAP-Co-Chef Bill McDermott am Dienstag bei einem Treffen mit Investoren in New York. SAP arbeitet seit einiger Zeit an einer neuen, an Smartphone-Apps orientierten Benutzeroberfläche namens Fiori.

Bill McDermott führt SAP ab Juli allein, Co-CEO Jim Hagemann Snabe geht dann in den Aufsichtsrat.
Bill McDermott führt SAP ab Juli allein, Co-CEO Jim Hagemann Snabe geht dann in den Aufsichtsrat.
Foto: SAP AG

McDermott soll SAP vom Sommer an alleine führen. Sein Co-Chef Jim Hagemann Snabe soll dann in den Aufsichtsrat des Softwarekonzerns wechseln. McDermott Ziel ist es, den Konzern schlanker aufzustellen.

SAP legte kürzlich den Vertrieb für herkömmliche Software und Cloud-Programme, die auf zentralen, leistungsfähigen Rechnern lagern, zusammen. 5000 Vertriebler, die bislang herkömmliche Software verkauften, bieten den Kunden nun auch Cloud-Programme an.

Außerdem soll die Auslieferung der Software vereinfacht werden. So könnten Kunden mit alten Software-Lizenzen diese künftig auf Servern von SAP lagern und von dort abrufen, erklärte der für Anwendungen verantwortliche SAP-Manager Bernd Leukert.

Der Softwarekonzern setzt wie seine Konkurrenz verstärkt auf diese Art des Vertriebs. Das Cloud-Geschäft von SAP soll bis 2017 auf drei bis dreieinhalb Milliarden Euro Umsatz anwachsen. Insgesamt will das Unternehmen dann 22 Milliarden Euro Umsatz machen. 2013 waren es 16,8 Milliarden Euro. SAP werde aber auch weiterhin in seinem Kerngeschäft mit fest installierter Software wachsen, sagte McDermott.

Sein ehrgeiziges Gewinnziel einer Marge von 35 Prozent musste der Softwarekonzern wegen der ehrgeizigen Pläne allerdings um zwei Jahre auf 2017 schieben. Der Vorstoß der Firma ins Cloud-Geschäft bremse das Gewinnwachstum, sagte McDermott jüngst bei der Bilanz-Pressekonferenz im Baden-Württembergischen Walldorf. (dpa/tc)

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