SAP startet Branchenprogramm für Business-One-Partner

20.03.2003
Der ERP-Hersteller SAP will Lücken bei Branchenfunktionen und Softwaremodulen seines KMU-Pakets "Business One" durch Partnerlösungen schließen.

Ein Produktions-Planungs-System (PPS) konnte SAP auf der letztjährigen Cebit für sein an mittelständische Unternehmen gerichtetes ERP-Paket "Business One" nicht bieten. Diese Lücke haben die Walldorfer dieses Jahr geschlossen.

Weber Datentechnik hat ein PPS und Kontrollsystem für das Mittelstandsprodukt von SAP entwickelt. Die Lösung sei bei der Osmota GmbH, einem Hersteller von Wasserreinigungsausrüstung mit 20 Angestellten, bereits in Betrieb. Die von dem SAP-Channel-Partner erweiterten Funktionen setzt Osmota ein, um Geschäftsprozesse wie Angebots- und Materialmanagement, Auftragsbearbeitung, Umsatzplanung und Wirtschaftlichkeitsanalysen zu steuern. Möglich wurde die Modul-Erweiterung durch ein Software-Developer-Kit (SDK) von SAP. Es umfasst Schnittstellen, Programmierbeispiele, Routinen und Entwicklungswerkzeuge. Die mitgelieferten Anwendungs-Programmierschnittstellen (APIs) sollen es ermöglichen, auf Datenbankobjekte zuzugreifen.

Beim PPS bleibt es nicht. Eine von dem SAP-Partner Simultan entwickelte Zusatzlösung soll Ende April erhältlich sein. Sie umfasst unter anderem Kostenkalkulation, Anlagenmanagement und - speziell für den Schweizer Markt - ein Modul für die Personalverwaltung. In einem zweiten Schritt sollen die Simultan-Module komplett integriert werden und auch das "Look & Feel" von SAP Business One erhalten. SAP-Manager Jürgen Kleinsteuber kündigte auch ein eigenes Personal-Modul für Business One innerhalb des nächsten halben Jahres an.

www.sap.de

ComputerPartner-Meinung

Das Software Developer Kit von SAP eröffnet Business-One-Partnern auch ohne Quellcode die Möglichkeit, ihr Branchen-Know-how in die Mittelstandslösung der Walldorfer einzubringen und zu vermarkten. Dies kommt auch dem Softwarehersteller zugute. Der Marktführer bei Unternehmens-Anwendungen hat zwar nach eigenen Angaben seit Februar 80 Kunden in Deutschland gewonnen, doch über genaue Umsatzzahlen herrscht bei den Walldorfern Schweigen im Walde. Sechs Prozent vom Gesamtumsatz - angepeilt sind 15 Prozent - habe man im Mittelstandsgeschäft erwirtschaftet. Doch dazu zählen auch die Umsätze mit "All-in-one", dem Produkt für den gehobenen Mittelstand. (hei)

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