Nach Stopp des Neu- und Cloud-Geschäfts

SAP will sich aus Russland zurückziehen

20.04.2022
SAP will angesichts des russischen Agriffskriegs gegen die Ukraine den russischen Markt verlassen. Der Softwarekonzern kündigte am Dienstag weitere Schritte "für den geordneten Ausstieg" aus dem Geschäft in Russland an.
Geschäfte in Russland, Ukraine und Belarus tragen zusammen nur rund 1,5 Prozent zum SAP-Gesamtumsatz bei - in Russland sollen sie jetzt komplett heruntergefahren werden.
Geschäfte in Russland, Ukraine und Belarus tragen zusammen nur rund 1,5 Prozent zum SAP-Gesamtumsatz bei - in Russland sollen sie jetzt komplett heruntergefahren werden.
Foto: SAP AG / Stephan Daub

Hinsichtlich seiner Cloud-Dienste hatte SAP nicht von Sanktionen betroffene Unternehmen bereits vor die Wahl gestellt, Daten löschen zu lassen, diese in Eigenregie zu übernehmen oder sie in ein Rechenzentrum außerhalb von Russland zu überführen. Nun kündigt SAP an, die Verträge russischer Firmen, die sich für eine Migration der Daten ins Ausland entschieden hätten, nach Ablauf der Abonnementlaufzeit nicht zu verlängern.

Zudem beabsichtige SAP, den Support und die Wartung für Produkte, die auf lokalen Servern in Russland installiert sind (On-Premise), einzustellen. "Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen, wie sich diese Entscheidung umsetzen lässt", teilte das Unternehmen mit. Das Hauptaugenmerk liege darauf, den rechtlichen Verpflichtungen gegenüber nicht-sanktionierten Kunden weiter nachzukommen.

Laut Finanzchef Luka Mucic machen die Geschäfte in Russland, der Ukraine und Belarus zusammen nur einen geringen Teil der SAP-Erlöse aus. Dem Manager zufolge beliefen sie sich zuletzt auf rund 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes. SAP hat im vergangenen Jahr 27,8 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. (dpa/pma)

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