SAP will Umsatzmix stabiler ausrichten

17.11.2009
BERLIN (Dow Jones)--Der Softwarekonzern SAP will seinen Umsatzmix künftig stabiler ausrichten. So wolle der Hersteller von Unternehmenssoftware seinen 600 größten Kunden auf mehrere Jahre laufende globale Rahmenverträge anbieten, sagte SAP-Vorstandssprecher Léo Apotheker am Dienstag in Berlin. Derzeit habe SAP lediglich mit zwölf Kunden eine solche Vereinbarung.

BERLIN (Dow Jones)--Der Softwarekonzern SAP will seinen Umsatzmix künftig stabiler ausrichten. So wolle der Hersteller von Unternehmenssoftware seinen 600 größten Kunden auf mehrere Jahre laufende globale Rahmenverträge anbieten, sagte SAP-Vorstandssprecher Léo Apotheker am Dienstag in Berlin. Derzeit habe SAP lediglich mit zwölf Kunden eine solche Vereinbarung.

Daneben will der DAX-Konzern aus dem badischen Walldorf verstärkt Mietsoftware an den Kunden bringen, auch an große Konzerne, wie Apotheker weiter ausführte. Insgesamt wolle die SAP AG den Anteil konstant wiederkehrender Erlöse am Umsatz erhöhen.

SAP kämpft seit dem Kollaps von Lehman Brothers im September 2008 mit der Investitionszurückhaltung von Unternehmen und hat in den vergangenen Quartalen starke Rückgänge bei den Lizenzeinnahmen hinnehmen müssen. Lizenzumsätze sind eine wichtige Erlöskomponente von Softwareunternehmen, da sie sich in künftigen konstanten Wartungsgebühren niederschlagen.

"Die Wirtschaftskrise ist noch nicht vorbei", sagte Apotheker am Dienstag. "Ich glaube aber, das Schlimmste ist hinter uns". Allerdings sei er sich nicht sicher, ob man bereits von einem Aufschwung reden könne, fügte er hinzu.

Ende Oktober hatte das Unternehmen nach schlechter als erwartet ausgefallenen Drittquartalszahlen zum zweiten Mal in diesem Jahr die Prognose für seine Kernerlöse nach unten geschraubt und geht seither davon aus, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceumsätze - also im Wesentlichen die Lizenz- und Wartungserlöse - 2009 auf Non-GAAP-Basis und in konstanten Währungen gegenüber dem Vorjahr um 6% bis 8% sinken.

SAP werde weiterhin regelmäßig kleinere Zukäufe tätigen, allerdings käme auch eine Übernahme in einem etwas größeren Bereich in Betracht, bekräftigte Apotheker am Dienstag einmal mehr. Die bisher größte Transaktion in der Geschichte von SAP war die Übernahme des auf Unternehmensdaten-Analyse spezialisierten Konzerns Business Objects mit einem Volumen von rund 4,8 Mrd EUR.

Mit Blick auf geplante Preiserhöhungen bei Wartungsverträgen in Deutschland sagte Apotheker, man verstehe den Kostendruck der Unternehmen, allerdings seien die Anpassungen notwendig. Diese sollten aber "so leicht und so schmerzfrei" wie möglich durchgeführt werden, sagte der Manager. SAP habe eine interne Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit den Bedenken der Kunden auseinandersetze.

Webseite: www.sap.com -Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107; philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/brb

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