Was der neue Partnerchef Neumeyer vorhat

SAPs ehrgeizige Ziele im Channel

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Was passiert mit Sybase?

Große Hoffnungen setzt Neumeyer in das zukünftige Geschäft mit den mobilen Lösungen des von SAP übernommen Datenbankanbieters Sybase. Nach Meinung des SAP-Channel-Chefs ist der Vertrieb und Implementierung dieser mobilen Plattformen originäre Aufgabe der SAP-Partner. Nur diese wären demnach in der Lage, all die neu ins Unternehmensnetzwerk "eingeschleppten" mobilen Devices wie Smartphones und Tablets zu managen und vor Missbrauch zu schützen. Dazu bietet eben Sybase die passenden Werkzeuge.

Darüber hinaus bekämen im Zuge des "consumerization"- und "bring-your-own-device"-Trends auch ISVs (Independent Software Vendors) neue Vertriebsmöglichkeiten. Alle diese Apps, etwa zur Anbindung des "großen" CRM-Systems an die neuen Geräte für Vertriebsmitarbeiter, könnten nur von den darauf spezialisierten Softwarehäusern entwickelt werden.

Selbstredend spielt auch das Thema Cloud Computing eine zunehmend wichtiger werdende Rollen im SAP-Channel. Die Zahl der "SAP Business by Design" vertreibenden Reseller weltweit dürfte sich schon heute im dreistelligen Bereich bewegen. Und das ist auch nötigt, denn die vom SAP-Vorstand Jim Hagemann Snabe für 2011 vorgegebene Zielmarke von 1.000 zahlenden Kunden ist ehrgeizig. Derzeit über 500 Kunden weltweit mit SAPs ERP-Software aus der Cloud.

Neue "Business by Design"-Kunden dürften aber auch durchaus bestehende Business One-Nutzer werden. Doch auch B1 lässt sich als Mietlösung beziehen, da zeige sich SAP durchaus flexibel. Für "SAP Business All-in-One"-Anwender (A1) eignet sich "Business by Design" hingegen weniger. Dazu sind die A1-Installationen dann doch zu kundenspezifisch. Denkbar wäre es aber, bestimmte Module, etwa die Kunden-Management-Software (CRM) in die Wolke auszulagern, so wie das etwa salesforce.com vormacht.

Dann aber bekämen wiederum Systemintegratoren einiges zu tun – nämlich die CRM-Daten aus der Cloud mit den ERP-Informationen aus dem firmeneigenen Netzwerk zu verknüpfen. (rw)

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