Fernsehempfang

Satelliten-TV wird 25

30.08.2010
In Deutschland wird das Fernsehsignal häufig via Satellit empfangen. Dabei ist diese Übertragungstechnik noch sehr jung.
Noch 25 Prozent des Satellitenempfangs erfolgt analog. Das wird sich nach der Abschaltung des Signals 2012 aber schnell ändern.
Noch 25 Prozent des Satellitenempfangs erfolgt analog. Das wird sich nach der Abschaltung des Signals 2012 aber schnell ändern.

In Deutschland wird das Fernsehsignal häufig via Satellit empfangen. Dabei ist dieser Übertragungsweg noch sehr jung. Erst vor 25 Jahren kamen entsprechende Satelliten-Receiver für den individuellen Empfang von TV- und Radioprogrammen auf den Markt. Was anfänglich exotisch anmutete, ist heutzutage für rund 43 Prozent der deutschen Haushalte der hauptsächliche Empfangsweg von Radio- und TV-Programmen. Laut der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) besitzt außerdem etwa die Hälfte der Haushalte einen Kabelanschluss. Nur noch rund 5 Prozent empfängt das TV-Signal terrestrisch. IPTV steckt mit knapp zwei Prozent noch in den Kinderschuhen.

Insbesondere die Programmvielfalt und die geringen Folgekosten sind schlagkräftige Argumente für den Satellitenempfang. So stellen aktuell beispielsweise die Astra-Satelliten 348 deutschsprachige und insgesamt 1.723 Programme in Deutschland zur Auswahl. Die Eutelsat-Flotte überträgt für Deutschland betrachtet 105 deutschsprachige und insgesamt 3.662 Programme. Europaweit versorgt das Satelliten-System des Betreibers SES-Astra 125 Millionen TV-Haushalte, davon 57 Millionen direkt und 68 Millionen über die Kabelnetze und Eutelsat versorgt in Europa über 120 Millionen Satelliten- und Kabelhaushalte.

Die geostationär im Weltall positionierten Satelliten verteilen die Programme aus 36.000 Kilometern Höhe. Waren anfangs zum Empfang noch große Parabolantennen nötig, so genügen heute beinahe handliche Modelle: Der Einzelempfang funktioniert bereits mit Antennenspiegeln ab 35 Zentimeter Durchmesser. Satelliten versorgen aber nicht nur einzelne Haushalte. Über professionelle Empfangsanlagen, Kopfstationen genannt, speisen sie auch die Kabelnetze.

Was 1985 mit analogem Empfang begann, wird seit 1995 schrittweise digitalisiert. Zum Jahreswechsel 2009/2010 waren 75 Prozent oder 12,1 Millionen der 16,2 Millionen Satelliten-Haushalte in Deutschland bereits auf den digitalen Empfang umgestiegen. Der Satellit entwickelte sich so in den letzten Jahren zum Motor der Digitalisierung der Übertragungswege. Mit dem 30. April 2012 ist das Ende der analogen Übertragung bereits festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt werden die letzten analogen Programme abgeschaltet.

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