Saublöd gelaufen: MediaMarkt und die Mehrwertsteuer

09.11.2006
Können Sie sich noch an den 3. Januar 2005 erinnern? Damals warb MediaMarkt bundesweit mit dem Slogan: "Heute zahlt Deutschland keine Mehrwertsteuer".

Können Sie sich noch an den 3. Januar 2005 erinnern? Damals warb MediaMarkt bundesweit mit dem Slogan: "Heute zahlt Deutschland keine Mehrwertsteuer".

An diesem kalten Wintertag kam es vor vielen MediaMärkten zu hitzigen Tumulten, vor allem wenn die Läden wegen Überfüllung zeitweise geschlossen wurden.

Viele Wettbewerber witterten Mauscheleien bei der Preisgestaltung. Zumindest einer hat diesen Verdacht erhärtet. Ein direkter Konkurrent des Mannheimer MediaMarktes machte geltend, dass anders als in der Werbung versprochen, bei mindestens fünf Produkten der Ausgangspreis für den 16-prozentigen Nachlass kurzfristig angehoben wurde. Die Produkte seien in den Tagen vor der Aktion nachweislich zu günstigeren Konditionen angeboten worden.

Dem folgte nun das Oberlandesgericht Karlsruhe. Am 8. November entschied das Gericht, dass es "irreführend" sei, mit der Herabsetzung eines Preises zu werben, wenn dieser zuvor in dieser Höhe gar nicht verlangt worden sei.

Die Moral von der Geschicht': Lügen haben vielleicht nicht immer kurze Beine, aber oftmals lange Aktenzeichen. Im aktuellen Fall ist es das AZ: 6 U 227/05. (go)

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