SBS blutet ohne Ende - Siemens-Profit geht zurück

10.11.2005
Durchwachsene Zahlen präsentierte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bei der Bekanntgabe vorläufigen Geschäftergebnissen am heutigen Donnerstag.

Der angeschlagene IT-Dienstleister Siemens Business Service (SBS) bleibt weiter stark defizitär. So bezifferte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bei der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftsergebnisse den operativen Verlust im vergangenen vierten Quartal 2005 seiner Konzern-Tochter auf 427 Millionen Euro, nach einem Minus von 28 Millionen Euro im Vorjahr. Eigentlich hatte Siemens für das vierte Quartal 2005 lediglich mit einem Minus von 130 Millionen Euro bei SBS gerechnet.


Ingesamt machte Siemens mit dem IT-Dienstleister im gesamten Geschäftsjahr 2005 690 Millionen Euro Miese. So bekräftigte auch Kleinfeld seine Pläne, bei SBS 1,5 Milliarden Euro einzusparen und 2.400 Stellen abzubauen. Hinter der Hand wird allerdings mit einem weitaus größerem Stellenabbau gerechnet.

Verkaufte Handy-Sparte mit sattem Verlust

Die Kommunikationstechniksparte Com überraschte mit positiven Zahlen: Der Gewinn des größten Konzernbereichs betrug 53 Millionen Euro, nach 286 Millionen Euro im Vorjahr. Aus diesen Zahlen herausgerechnet sind allerdings die Ergebnisse der an Benq verkauften Handysparte. Den Verlust dieses Konzernbereichs aus dem vergangenen Geschäftsjahr wies Siemens mit 810 Millionen Euro (Vorjahr: minus 45 Millionen Euro) aus. Die an den taiwanesischen Elektronikkonzern Benq überwiesenen 500 Millionen Euro seien dabei aber nicht enthalten, da sie im vergangenen Jahr schon verrechnet worden waren, so der Sprecher weiter.

Gesamtzahlen durchwachsen

So sind auch die Zahlen des gesamten Konzerns ziemlich durchwachsen: Siemens´ Gesamtgewinn im Geschäftsjahr sank auf 2,25 Milliarden Euro, nach einem Plus von 3,4 Mil-liarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz dagegen stieg um sieben Prozent auf 75,4 Milliarden Euro. Kleinfelds Ziele: Bis 2007sollen bei Siemens alle Sparten auf Kurs gebracht und erreichten spätestens dann auch überall wieder die Zielrenditen erreichen. Bislang sei das nur bei der Hälfte der zwölf Sparten der Fall. (aro)

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