Scanner und Übersetzer im Stift-Format

11.12.2003
Mit dem Superpen bietet das israelische Unternehmen Wizcomtech einen elektronischen Übersetzer für unterwegs. Mittels eines kleinen Stiftes lassen sich Texte einscannen und in viele Sprachen übersetzen. Ob die Angaben des Herstellers stimmen, wollte ComputerPartner genauer wissen. Von ComputerPartner-Mitarbeiter Kolja Schürmann

Der Superpen von Wizcomtech (www.wizcom.de) ist nur 163 x 38 x 23 Millimeter groß, wiegt einschließlich Batterien 112 Gramm und liegt dank der ergonomischen Form gut in der Hand. Nach Einlegen der zwei mitgelieferten Batterien ist das Gerät sofort betriebsbereit. Das Menü des Geräts lässt sich intuitiv mit sieben Tasten bedienen. Um Text einzuscannen, muss man darauf achten, den Stift gleichmäßig und nicht zu schnell über das Papier zu ziehen. Dabei helfen zwei am Lesekopf montierte Rollen und eine Markierung, welche die Zentrierung des Gerätes auf der jeweiligen Zeile erleichtert. Bei Nichtgebrauch schützt eine Kappe den Lesekopf.

Das Einscannen funktioniert erstaunlich gut. Nach wenigen Minuten Übens geht es recht locker und zügig von der Hand. Die eingelesenen Textzeilen werden von einem OCR-Programm erkannt und sofort auf dem integrierten Display angezeigt. Der kontrastreiche Bildschirm gibt die Zeichen gut lesbar wieder. Eine Hintergrundbeleuchtung fehlt jedoch.

Zwecks Energieeinsparung schaltet sich der Superpen nach etwa einer Minute aus (Werkseinstellung). Wem diese Zeit nicht reicht, der kann sie im Softwaremenü individuell anpassen. Der Übersetzer kommt mit allen üblichen Schriften (auch Kursiv oder Fett) in den Schriftgrößen 6 bis 22 zurecht. Da der Superpen mit rotem Licht arbeitet, ist er für rote Schrift "blind". Auch Schriften auf dunklem Hintergrund liest er nur schlecht oder gar nicht, und bei weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund streikt er.

Das Übersetzungsprogramm

Von dem integrierten Übersetzungsprogramm darf man aufgrund des geringen Speicherplatzes und der begrenzten Rechenleistung des Prozessors keine Wunder erwarten. Das Gerät übersetzt nur Wort für Wort. Die Möglichkeit, grammatikalische Strukturen zu erkennen, fehlt, was die Einsatzmöglichkeiten stark einschränkt. Längere Texte lassen sich nicht sinnvoll übersetzen; es sind stets Grundkenntnisse der Sprache notwendig, will man den Sinn erkennen. Im Grundzustand übersetzt das Programm Deutsch-Englisch und Englisch-Deutsch. Weitere Sprachen lassen sich nachträglich von der mitgelieferten CD ins Gerät übertragen.

Deutsch-Französisch, Deutsch-Spanisch, Englisch-Französisch, Englisch-Italienisch, Englisch-Spanisch, Englisch-Portugiesisch, Englisch-Holländisch, Englisch-Türkisch und von Englisch in viele weitere Sprachen sind auf der CD enthalten.

Die zusätzlichen Wörterbücher benötigen allerdings viel Speicherplatz. Deshalb können nicht alle Sprachen gleichzeitig gespeichert werden

Neben der Übersetzungsfunk-tion bietet das Gerät ein integriertes Notiz- und Adressbuch. Bis zu 3.000 eingelesene Seiten kann man laut Hersteller dort speichern. Dies ist nützlich, um kurze Zeitungsabschnitte einzulesen.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Wizcomtech

Produkt: Scan- und Übersetzungsstift

Produktgruppe: Sonstiges

Zielgruppe: alle, die einen handlichen Übersetzer für unterwegs benötigen

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: 199 Euro / 214 Euro inkl. USB-Adapter

Verkaufsargumente: kleines und handliches Gerät, das "vielsprachig" Übersetzungen vornehmen kann.

Meinung des Redakteurs: Wer nicht gerne Wörterbücher benutzt, kann mit dem Superpen recht schnell einzelne Wörter einscannen und übersetzen. Hierbei muss man sich allerdings überlegen, ob dies den Preis von 199 Euro rechtfertigt. Wer längere Sätze oder Texte einscannen will, benötigt ohnehin nach wie vor komplexere Übersetzungsprogramme, oder besser: Er lernt die Sprache.

Infos: www.wizcom.de

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