Schamgrenze liegt bei 50 Euro

30.09.2004

Laut einer Umfrage von Gulp.de glauben 73 Prozent der Projektanbieter, dass die Honorar-Talsohle für IT-Freiberufler endgültig erreicht ist. Nach zweieinhalbjähriger Talfahrt hatten die Durchschnittshonorare im August 2004 mit 64 Euro ihren neuen Tiefststand erreicht. Nun gehen 38 Prozent der Befragten von einer Stagnation aus, 35 Prozent stellen sich sogar auf einen Anstieg der Stundensätze ein.

Letztendlich entscheidet aber die Balance zwischen Angebot und Nachfrage. Unter diesem Gesichtspunkt ist nach Ansicht von Gulp-Geschäftsführer Karl Trageiser auch die Verteilung der Antworten auf die Frage nach der Stundensatz-Schamgrenze zu interpretieren. Für 57 Prozent der Befragten liegt diese bei 50 Euro. Entscheidend sei dabei der Skill.

"Um einen guten SAP-Spezialisten zu bekommen, muss ein Projektanbieter aber mehr als 50 Euro anbieten", ist sich Trageiser bewusst. "Mittlerweile wissen die Projektanbieter, dass Honorare nicht beliebig gedrückt werden können, weil man auf der Suche nach Qualität in tieferen Stundensatzregionen nicht mehr fündig wird." Und wenn das doch geschehe, sei die emotionale Bindung des IT-Freiberuflers an das Projekt gering, was zu Lasten der Qualität gehe oder den Freiberufler wieder aus dem Projekt treibe. Deshalb warnt er ausdrücklich davor, die Stundensätze weiter runterzufahren - was auch für Projektendkunden gelte.

Ulrike Goressen

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